Wenn ein Unternehmen wissen will, was seine Mitarbeiter denken, werden diese befragt. Denn Führungskräfte nehmen die Situation im Unternehmen oft anders wahr als ihre Mitarbeiter. Mit den Antworten kann Fehlentwicklungen entgegengesteuert und das Arbeitsklima verbessert werden.
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Nur motivierte Mitarbeiter sind gute Mitarbeiter, so könnte man Sinn und Zweck von Mitarbeiterbefragungen auf den Punkt bringen. Allerdings muss, wer fragt, auch mit den Antworten leben können. Das heißt, dass die Ergebnisse einer Mitarbeiterbefragung auch entsprechend umgesetzt werden müssen, sonst wird die Maßnahme von den Mitarbeitern nicht mehr ernst genommen.
Ebenso wichtig ist es, die Befragungen anonym zu gestalten. Schließlich haben die Mitarbeiter durch ehrliche Antworten sonst einiges zu verlieren. Immer häufiger wird die Befragung online bzw. im Firmenintranet durchgeführt. Hier sind nach Möglichkeit auch entsprechende vertrauensbildende Begleitmaßnahmen zu setzen, damit sich die Befragten sicher fühlen und ehrlich antworten. Besonders häufig werden Mitarbeiterbefragungen eingesetzt um Arbeitsklima und Motivation zu messen sowie vom Management eingeleitete Veränderungen auf ihre Akzeptanz zu überprüfen.
Bei Nokia Österreich werden die 130 Mitarbeiter regelmäßig einmal im Jahr im Zuge einer weltweiten Befragung im Konzern um ihre Meinung gebeten. 80% der Mitarbeiter antworten durchschnittlich auf die Fragebögen im Intranet. Eine so gewonnene Erkenntnis schlägt sich bereits nieder: "Die Mitarbeiter haben vor einem Jahr festgestellt, dass sie zu wenig Informationen über E-Learning-Möglichkeiten bekommen", meint Christine Ferrari-Brunnenfeld, Human Ressources Consultant bei Nokia Österreich zur "Wiener Zeitung". Außerdem sei vorgeschlagen worden einen separaten Raum für E-Learning einzurichten, in dem man ungestört vom Alltagsgeschäft lernen könne. - Die Räume sind inzwischen in allen Nokia-Niederlassungen eingerichtet, eine schwarze Tafel in den Küchen informiert über aktuelle E-Learning-Möglichkeiten.
In Weltkonzernen wird bis zu zehnmal jährlich befragt
Beim Mobilfunkbetreiber T-Mobile wird konzernweit etwa zehnmal pro Jahr konzernweit befragt, in Österreich selbst wird einmal im Jahr befragt. Meist drehten sich die Fragen um Themen wie Mitarbeiterzufriedenheit, Erwartungen, Belastung oder Personalentwicklung. Von den 2.653 Mitarbeitern in Österreich antworten etwa zwei Drittel auf die Fragen. - Die österreichspezifischen Fragen behandeln die Bereiche Personalentwicklung, Bildung oder Familienbetreuung.
Bei der heimischen Festnetzanbieterin UTA werden die 530 Mitarbeiter etwa einmal im Jahr befragt. Dabei wird ihre Motivation ebenso durchleuchtet wie die Effizienz der internen Kommunikation. Etwa die Hälfte der Mitarbeiter antwortet auf die Fragen. Niedergeschlagen haben sich die Antworten darin, dass sich die UTA mehr bemüht die Mitarbeiter über die Führungsaufgaben zu informieren, sagt Unternehmenssprecher Martin Halama.