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Niederösterreichs Landesrat für Wirtschaft, Ernest Gabmann, hat mit seinem Verhandlungsgeschick Erfolg gehabt. Er konnte der Europaleitung von Magna die besten Rahmenbedingungen für das vergrößerte Kompetenzzentrum in St. Valentin offerieren. Das Engineering Center in Steyr wird aufgelöst und übersiedelt gänzlich nach Niederösterreich, wo der schon bestehende, aber strategisch attraktivere Standort wartet.
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Der nunmehr in eine neue Struktur zusammengefasste Steyr Magna-Konzern hat mit dem Kauf von Steyr 1998 auch Standorte in Ober- und Niederösterreich erworben.
Nachdem die in Steyr angesiedelte Steyr Antriebstechnik (SAT) im vergangenen Jahr nach Bayern an die ZF Passau verkauft wurde, musste für die verbliebenen 200 Engineering-Spezialisten in Steyr eine neue Arbeitsstätte gefunden werden. Die Konzernleitung hat sich entschlossen, in St. Valentin rund 300 Mill. Schilling zu investieren, um das Entwicklungskompetenzzentrum für Fahrzeugtechnologie auf dem betriebseigenen Areal von 200 ha zu erweitern.
Die Mitarbeiter des zweiten Engineering-Standbeines in Steyr müssen nach dem Umbau des Geländes nach St. Valentin übersiedeln. Der mit 100 Mitarbeitern bisher kleinere Standort soll nun stark vergrößert und neben Graz und Detroit zum dritten Kompetenzzentrum ausgebaut werden. Magnas Europachef Siegfried Wolf rechnet mit einem 15 bis 25%-igen Wachstum.
Gabmann hofft, dass mit dem Entwicklungszentrum des Kfz-Zulieferbetriebes des Austrokanadiers Frank Stronach "der Motor der Technologieoffensive" in Niederösterreich angesiedelt ist. Denn das Bundesland im Osten hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesteckt: Es will in Europa unter den Top 10 in Wirtschaft und Technologie rangieren.
"Die Technologie wird der Pfeiler unserer Wirtschaftspolitik, und Magna kommt dabei eine Leitfunktion zu", erklärt der Wirtschaftslandesrat. Daher war es für ihn selbstverständlich, die notwenigen Rahmenbedingungen wie die Verkehrsanbindung, aber auch die rasche Abwicklung von Behördenverfahren für den kanadischen Konzern zu schaffen.
Allerdings wären nach Wolf auch arbeitsrechtliche Veränderungen notwendig, damit die Wettbewerbsfähigkeit gewahrt bleibt: "Ein Jahresarbeitszeitmodell, das sich den Zyklen der Produktion anpasst, ist dringend notwendig."
Ob es eine Förderung für den "neuen" alten Standort geben kann, ist noch unklar. Die Gespräche darüber müssen mit dem Bund geführt werden. Zulässig wären sie in dieser Region nur für Forschung.