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MRSA - die Killer-Brut im Spital

Von Ina Weber

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Guillaume Depardieu, der Sohn des berühmten Schauspielers Gérard Depardieu, selbst Schauspieler und Musiker, starb 37-jährig im Jahr 2008. Die offizielle Diagnose lautete akute Lungenentzündung, die aber im Grunde auf das Bakterium MRSA zurückzuführen war, das sich Depardieu im Zuge einer Operation im Spital zugezogen hatte. Arte brachte am Dienstag einen Schwerpunkt zum Thema MRSA mit einer Dokumentation und einem Film über Depardieu und seinen Kampf gegen das Totschweigen dieser Infektion.


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Der Krankenhauskeim MRSA, darunter versteht man im engeren Sinne Staphylococcus aureus-Stämme, ist gegen Antibiotika resistent und breitet sich vor allem in Spitälern aufgrund von mangelnder Hygiene aus. Was viele nicht wissen und von der Gesundheitspolitik totgeschwiegen wird, ist, dass unzählige Patienten erst im Spital bei einer oft harmlosen Operation sich damit infizieren und innerhalb von Stunden daran sterben. In Deutschland stecken sich etwa 160.000 jährlich an - die Todesfälle liegen bei 40.000 jährlich. Österreich wurde leider im Beitrag nicht beleuchtet, auch ungewöhnlich für den Sender Arte war, dass die Dokumentation großteils von panikmachendem Vokabular getragen wurde, wie: die Seuche breitet sich aus, ist nicht mehr aufzuhalten, die amerikanischen Arbeitslosen und hier vor allem die afro-amerikanische Bevölkerung seien Verursacher dieser Seuche.

Auch Depardieu sagten die Ärzte zunächst nichts. Erst nach langer Zeit wurde ihm diagnostiziert, dass er sich damals bei seiner Operation nach einem Motorradunfall im Spital angesteckt hatte. In vielen Ländern gibt es noch keine Meldepflicht für MRSA, obwohl unzählige Menschen daran sterben.