Warenzukauf nach Hygiene-Skandal eingestellt, keine operative Verbindung.
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Neufahrn/Wien. Die Zukunft der insolventen deutschen Großbäckerei Müller-Brot (1100 Mitarbeiter) steht in den Sternen. Der nach einem Hygiene-Skandal stillgelegte Betrieb hat beim Amtsgericht Landshut Insolvenz beantragt. Ob Müller-Brot um den Bäckerei-Unternehmer und Rennpferdezüchter Klaus-Dieter Ostendorf überlebt, hängt von den weiteren Entscheidungen des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, des Landratsamtes Freising und der oberbayrischen Regierung ab.
Die deutsche Creditreform hatte die Müller Brot GmbH nach einer Analyse der Bilanzen 2006 bis 2010 bereits mit der Bonitätsklasse "hohes Risiko" bedacht. Die Umsatzrentabilität betrug 2010 minus 6,75 Prozent. Im Branchendurchschnitt lag sie bei plus 1,88 Prozent. Die durchschnittliche Inanspruchnahme von Lieferantenkrediten soll bei Müller 145,5 Tage betragen haben. 2010 sank der Umsatz von 135,5 Millionen Euro auf 117,95 Millionen Euro, das Ergebnis aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit betrug minus 7,9 Millionen Euro. Der Auslandsumsatz lag bei 3,8 Millionen Euro.
Neben seinem Sohn Peter ist Klaus-Dieter Ostendorf als Vorstand bei der Wiener Ankerbrot AG eingetragen. Ankerbrot gehört der Salos Beteiligungsverwaltungs GmbH, hinter der die deutsche Famos GmbH (60 Prozent) und die Olcha GmbH (40 Prozent) stehen.
Famos ist Gesellschafterin von Müller-Brot, und Olcha gehört Ostendorfs Müller-Brot-Partner Michael Philips. "Wir hatten mit Müller-Brot eine Lieferantenbeziehung, es ging um Laugengebäck, aber wir haben einen Ersatzlieferanten gefunden", sagt Ankerbrot-Sprecherin Doris Mülleder. "Die Unternehmen sind operativ völlig getrennt, es gibt nur auf dem Papier eine Verbindung."