Auf den ersten Blick war es kein gutes Jahr: Die Münze Österreich prägte im vergangenen Geschäftsjahr weniger Münzen als 2001 und 2002. "Normalerweise würde man sagen, das ist ein katastrophales Bild", kommentierte gestern Dieter Spranz, Vorstandsdirektor der Münze Österreich, die Bilanz. In diesem Fall ist es laut Spranz der "Weg zurück zur Normalität", denn 2001 und 2002 sind die Euro-Münzen produziert worden.
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Diese "Einmal-Effekte" (337 Mio. Euro) scheinen in der Bilanz 2003 nicht mehr auf. Im vergangenen Jahr wurden 302,5 Mio. Stück Münzen geprägt, 2002 waren es 2,16 Mrd. Stück gewesen. Der Umsatz ist von 543 Mio. Euro auf 217 Mio. Euro gesunken, das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) von 281,9 auf 34,5 Mio Euro.
Wie auch in anderen Euro-Ländern wurde in den ersten Monaten ein Großteil des Münzbedarfs aus Reservemengen, die in der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) noch aus der Umstellungsphase lagerten, gedeckt. Die Münze Österreich lieferte 342 Mio. Stück Münzen im Nennwert von 43,1 Mio. Euro an die OeNB. Für das abgelaufene Geschäftsjahr schüttet die Münze eine Dividende von 18 Mio. Euro an die OeNB aus.
Münzen im Gurkenglas
Wie berichtet, hat die OeNB unter anderen dem deutschen Metro-Konzern mit Cent-Münzen ausgeholfen. Vor drei Jahren habe es noch drei Hersteller mehr gegeben, erläuterte Geschäftsführer Kurt Meyer. Die Münze Österreich kann bei Engpässen aushelfen, doch sei es "vermessen zu glauben, wir können die Münzversorgung in Deutschland übernehmen".
Auch wenn der Bedarf an 1-, 2- und 5-Cent Münzen höher als erwartet war, gebe es in Österreich zur Zeit keine Probleme. "Wenn das 'Normalverhalten' der Bevölkerung wieder eintritt und Kupfermünzen im Kaffeehäferl oder im Gurkenglas verschwinden, müssen wir Schritt für Schritt nachproduzieren", meinte Spranz.
Beliebte Philharmoniker
Die "Philharmoniker-Münzen" waren auch 2003 ein "Verkaufsschlager". Ein Gutteil der 207.775 verkauften Unzen ging nach Übersee, vor allem nach Japan und in die USA. Der Gesamtumsatz entsprach mit 68,7 Mio Euro jenem des Vorjahres. Jener der Goldbarren ist hingegen von 37,7 Mio. Euro auf 63,9 Mio. Euro gestiegen.