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Musik muss man machen

Von István Orbán

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Das passive Hören von (Unterhaltungs)Musik fördert das Gehirn überhaupt nicht. Nur das aktive Musizieren von komplexer Musik fördert die Ausbildung von Gehirnzellen und deren Verbindung untereinander. Andererseits: Da gibt es den "Mozart-Effekt" - als Ergebnis einer Studie, bei der Probanden nach dem Anhören einer Mozart-Sonate bessere kognitive Leistungen erbrachten als eine Kontrollgruppe ohne vorherigen Musikkonsum. Gesichertes Faktum ist jedenfalls, dass die aktive Beschäftigung mit Musik die Vernetzung der Nervenzellen fördert. Dass sie die einzige menschliche Tätigkeit ist, bei der maximal viele Hirnareale gleichzeitig aktiviert/ stimuliert werden, wodurch das Gehirn zum Wachsen gebracht wird. Deswegen führt sie, über einen längeren Zeitraum praktiziert, zu einer Verbesserung der intellektuellen Fähigkeiten - bei Kindern ebenso wie bei Erwachsenen. Festgestellt wurde auch, dass bei Musikern die Vernetzung/Verschaltung der beiden Gehirnhälften viel stärker ausgebildet ist, was eine schnellere Informationsverarbeitung ermöglicht; dass ein Zusammenhang zwischen musikalischem Training und der Sprachfähigkeit von Kindern besteht; und (in einer Langzeituntersuchung in Berliner Grundschulklassen in Problembezirken), dass musizierende Kinder eine wesentlich intensivere gegenseitige Akzeptanz entwickeln als nicht musizierende Kinder - dass Musik also eine sehr hohe Integrationskraft besitzt.

Das und noch viel mehr erfuhren wir am Montag in den "Dimensionen" in Ö1. Also: Instrumente und Noten hervorholen, Ohren und Finger entrosten und fröhlich drauflos musizieren. Es macht Spaß - miteinander am meisten!