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Am Mittwoch hat nun also der Prozess gegen den Arzt Mark S., dessen Blutdopingnetz im Zuge von Razzien bei der nordischen Ski-WM in Seefeld aufgeflogen war, begonnen. Fast ein Jahrzehnt lang hatte der Mann ohne jedes Aufsehen gewerkt, bis erst der heimische Langläufer Johannes Dürr die Ermittler auf die Spur brachte und von Dopingvergehen berichtete. Irgendwie erinnert das Ganze an die Vorgänge rund um die Commerzialbank Mattersburg. Auch hier konnte ein einziger Mann eine sehr lange Zeit im Geheimen werken, ohne dass dies den zuständigen Kontrolleuren weiter auffiel.
Enttarnt wurden die Übeltäter in beiden Fällen erst von Mittätern beziehungsweise Mitarbeitern, die von den Machenschaften genug hatten. Das zeigt, wie wichtig die Rolle von Kronzeugen und Whistleblowern in der heutigen Zeit ist. Hätten wir sie nicht, würde Russlands Staatsdopingprogramm wohl noch munter weiterlaufen. Muss immer erst jemand auspacken, damit solche Netzwerke (auf-)fallen?