Eine Mehrheit der Büroangestellten Deutschlands würde gerne daheim arbeiten. Das ergab eine Studie, für die im November 2008 deutschlandweit 1009 Büroangestellte in Voll- und Teilzeitjobs befragt wurden. 76 % würden gern flexibel entscheiden, ob sie von zu Hause aus arbeiten oder nicht.
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Für 53 % der Befragten ist der Arbeitsplatz in den vier Wänden attraktiver als das Büro. Für fast die Hälfte der Befragten macht die Möglichkeit, von zu Hause aus arbeiten zu können, einen Job attraktiver.
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In der Studie wurden auch Meinungen und Vorurteile gegenüber Menschen, die von zu Hause aus arbeiten, abgefragt. 29 % der Befragten gaben an, dass Mitarbeiter, die von zu Hause aus arbeiten, weniger als Teammitglied angesehen werden, als ihre Kollegen im Büro. An zweiter Stelle der Nennungen (19 %) wurde positiv herausgestellt, dass Mitarbeiter zu Hause produktiver seien.
Allerdings ist die Zahl derjenigen, die genau das abstreiten und angeben, dass es keine Unterschiede gibt, fast gleich groß (18 %). Positiv vermerkt wird auch, dass Mitarbeiter, die von zu Hause aus arbeiten, dazu tendieren, länger zu arbeiten (16 %). 14 % sagten zudem aus, dass Heimarbeiter eher Arbeiten verschieben, als ihre Kollegen im Büro. Dass Mitarbeiter, die von zuhause aus arbeiten, weniger schaffen, als Mitarbeiter, die im Büro arbeiten, gaben dagegen nur 4 % an.
Wunsch und Wirklichkeit
Die Untersuchung zeigt einen großen Widerspruch zwischen Wunsch und Wirklichkeit. Der Großteil der Befragten (37 %) arbeitet bisher ausschließlich im Büro. Immerhin 23 % sind ein bis zehn Stunden pro Woche von zu Hause aus tätig. Männer (28 %) sind dabei gegenüber Frauen (17 %) klar in der Überzahl.
Freilich ist die flexible Arbeitsgestaltung in vielen Unternehmen noch kein Thema: 19 % der Befragten gaben an, Heimarbeit würde ihnen nicht angeboten. 54 % der Befragten sagten, ihre Arbeit ließe es nicht zu. 17 % gaben an, dass die Arbeit im Home Office in ihrer Firma ein schlechtes Image habe.
Höhere Leistung
Insgesamt zeigt die Studie jedoch, dass daheim effektiver und engagierter gearbeitet wird als im Betrieb. Es werden zwar Ablenkungsfaktoren genannt, die besonders stark sind (Familie, Kinder, Nachbarn oder Haustiere), doch dafür wird auch länger gearbeitet. 29 % der Befragten arbeiten ein bis drei Stunden mehr, bei 25 % sind es immerhin noch mehr als eine Stunde.
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