Der Museumsdirektor als despotischer Alleinherrscher, der wie ein Malerfürst auserwählten, oft befreundeten Künstlern seine Gunst gewährt. Über seine goldenen Säle oder luftigen Ausstellungshallen herrscht er absolutistisch wie ein König. Sein kunsthistorischer Sachverstand ist unumstritten. Das Museum empfindet er als seinen erweiterten Privatbesitz, die Steuermittel als nicht immer zweckgebundenes, persönliches Herrschaftsbudget.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 13 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Dieses Bild des heroisch schreitenden Museumschefs gehört in den meisten Fällen bereits der Vergangenheit an. An seine Stelle tritt nach und nach das Bild der kommunikativen, kreativen und teamfähigen Kunstmanagerin. Kompetent ist auch sie, doch nicht nur in der Kunst. Sie ist eine auch internationale Netzwerkerin, versucht, Synergien zu schaffen und nicht nur Freunde zu fördern. Sie weiß, was es heißt, im Team zu arbeiten und Entscheidungen als kreativen Prozess zu begreifen. Steuergeld bleibt da meist Steuergeld, private Sponsoren ermöglichen Extrawünsche. Bei den Finanzen ist Transparenz angesagt. Wo die Grenzen zwischen privat und beruflich anzusiedeln sind, ist stets klar. Museumsleitung ist ein Dienst am Besucher.
Für beide Extreme gilt, dass ihre Arbeit nach ihren Ausstellungen beurteilt werden soll, will und muss. Bei weitem jedoch nicht mit Scheuklappen für den Umgang mit ihren, und damit den allgemeinen, Ressourcen.