Zum Hauptinhalt springen

Mysterien des Seins

Von Francesco Campagner

Kommentare

Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 25 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Fernsehen kann manchmal zu tiefgründigen Erkenntnissen führen, speziell dann, wenn man darauf nicht gefaßt ist. Etwa daß die Häufigkeit der Bildschirmpräsenz von Otto Baric diametral

entgegengesetzt ist zu jener von Frank Stronach, sowie daß je näher der versprochene WM-Titel im Jahr 2006 oder 2010 rückt, desto schallender die Niederlagen des ÖFB-Teams werden. Weiters konnte man

wieder einmal die Erfahrung machen, daß die besten Sendungen des Tages in der Nacht ausgestrahlt werden. Warum dies so ist, ist ein Mysterium des Seins, ganz im Gegensatz zum Wert eines

Videorekorders mit Longplay-Funktion.

Neuerdings lerne ich sogar Österreich und die angrenzenden Alpenregionen genau kennen. Das Wetterpanorama und ähnliche Sendungen präsentieren mir bis dahin verborgen gebliebene Örtlichkeiten. Schade,

daß solche landschaftlich erkenntnisreichen Ausblicke nicht hundertprozentig flächendeckend sind. Die hübsch verstopfte Südosttangente fehlt etwa beim Wetterpanorama noch.

Während in Österreichs Fernsehen Altdetektiv Columbo am Sonntagabend regelmäßig unregelmäßig seine Fragen an den Täter gefinkelt stellt, greift RTL nun im Hauptabendprogramm auf den einstigen

Quotenbringer zurück. Jeden Donnerstag soll der Zerknautschte mit der Zigarre die Seher anlocken. Die Zeiten ändern sich, die Publikumslieblinge bleiben gleich. Auch darüber muß meditiert werden.