Es wird vom Schulgeld bis zum Hochschulabschluss alles erklärt.
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Wien. In welche Schule schicke ich mein Kind? Wo kriegt meine Tochter ihre Schulbücher? Und wie viel kostet mich das alles?
Viele Eltern zerbrechen sich den Kopf, sobald ihre Kinder ins schulfähige Alter kommen. Umso schwieriger wird es für sie, wenn sie sich mit mangelnden Deutschkenntnissen durch den heimischen Bürokratie-Dschungel kämpfen müssen. Der Verein "Wir Unternehmen Zukunft" (WUZ) schafft hier mit seiner Veranstaltung "EDA: Erfolgreich durch Ausbildung" Schützenhilfe für Eltern und Kinder aus dem ehemaligen Jugoslawien.
Am Dienstag lädt der Verein zum dritten Mal ab 18 Uhr zum Infoabend im Österreichischen Integrationsfonds auf der Landstraßer Hauptstraße 26 im 3. Bezirk. Hier werden Eltern und Kinder in ihrer Muttersprache zum Thema Ausbildung beraten. Vom Schulgeld über die Schulbücher bis hin zum Hochschulbereich wird das Thema Schule von Kopf bis Fuß beleuchtet. Besucher bekommen am Dienstag das zweisprachige EDA-Buch auf Deutsch und Serbo-Kroatisch, in dem alle Inhalte des Abends inklusive einer Liste von nützlichen Einrichtungen und Schulen angeführt sind. Experten stehen alteingesessenen Migranten sowie Neulingen bei Fragen zur Verfügung.
Auch die alleinerziehende Mutter Marina wird am Dienstagabend in der Landstraße 26 anzutreffen sein. Geboren und aufgewachsen in Wien, stammen ihre Eltern ursprünglich aus Kroatien. "Die Leute, die erst vor kurzem eingewandert sind, haben es schwer. Es ist sowieso ein bürokratischer Wirrwarr, da kennt sich keiner aus," sagt die 31-jährige Verwaltungsassistentin. Sie befürwortet die Veranstaltung, bemängelt hingegen, dass die Veranstaltungshomepage lediglich auf Deutsch abrufbar ist: "Wenn jemand schon Informationen auf Kroatisch braucht, wird er sich sicher leichter tun, wenn die Homepage auch auf Kroatisch ist." Ebenso kritisiert sie, dass zu wenig für den Infoabend geworben wurde. Zwar wird die Veranstaltung von einer breiten Plattform unterstützt, unter anderem vom Österreichischen Integrationsfonds, der Vienna Business School, dem Bundeskanzleramt Österreich sowie dem AMS und der Wirtschaftskammer Wien, doch hält sich eine breitenwirksame Förderung in Grenzen.
Tatjana Kukic-Jank, WUZ-Obfrau, wäre begeistert, würde die Initiative eines solchen Projekts von den Wiener Schulen und von der Regierung kommen. "Das wäre fantastisch, es ist aber leider nicht so", beklagt sie. In Kooperation mit dem Sprachenzentrum wurden jedoch Informationsbroschüren zum heimischen Schulsystem an alle muttersprachlichen Lehrer in Wien geschickt, die diese an Kinder mit Migrationshintergrund weiterleiten.
Frauentagung am Mittwoch
Seit drei Jahren gibt es den Verein WUZ . Es ist ein Frauenverein mit dem Schwerpunkt auf Integration, Bildung und Kultur. Experten aus mehreren Herkunftsländern bieten unter anderem (auch muttersprachliche) Unterstützung bei der Arbeitssuche von Migrantinnen. Kukic-Jank kämpft um eine Besserstellung für Migranten aus dem ehemaligen Jugoslawien. "Die erfolgreiche Integration von Menschen mit Migrationshintergrund in Österreich hängt im besonderen Maße von deren guten Aus- und Weiterbildung, beruflichen Qualifizierung und den verbundenen Chancen am Arbeitsmarkt ab", erklärte sie. Während der Fokus diesmal auf den Kindern liegt, stehen am Mittwoch die Frauen im Mittelpunkt. Dann organisiert das WUZ eine "Frauentagung" im Gewerbehaus am Rudolf-Sallinger- Platz im 3. Bezirk. Die Tagung will unter anderem über das Potenzial von Migrantinnen in Wirtschaft und am Arbeitsmarkt aufklären. Beginn ist um 9 Uhr.
Infoveranstaltung "EDA: Erfolgreich durch Ausbildung"
12. November 2013
18 Uhr
Frauentagung WUZ
13. November 2013
9 Uhr