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Schwedens Forscher wollen nun eine Sensation entdeckt haben. Dass sich Stress bei Schwangeren auch auf das Kind im Mutterleib überträgt, ist nichts Neues, die Auswirkungen auf das Ungeborene sollen jedoch laut diesen Studien gravierender sein als gedacht. Aus Angst vor dem Geburtsschmerz geplante Kaiserschnitte, Frühgeburten und Erkrankungen können die Folge von mütterlichem Stress sein. Der Beweis dafür könne sich auch erst nach vielen, vielen Jahren einstellen: etwa dann, wenn das mittlerweile groß gewordene Kind an Konzentrationsstörungen leidet und Lernschwierigkeiten hat. Gestresste Mütter seien auch verantwortlich für Depressionen und Angstzustände ihrer Kinder.
Und Schweden reagiert prompt. Mit einem nationalen Aktionsplan wollen sie nun Schwangere unter die Lupe nehmen und auf Depressionen und übersteigerte Angst in den ersten Schwangerschaftswochen abklopfen.
Bei Fragen wie "Sind Sie gestresst? Sie wissen, dass, wenn Sie gestresst sind, Sie ihr Kind gravierend schädigen können", soll man dann also cool bleiben, als ob die Tatsache, dass man ein Kind bekommt, nicht ohnehin alles auf den Kopf stellen würde. Statt werdenden Müttern mit solchen Studien und Aktionen Angst zu machen, sollte man sie eher entlasten: Ein bisschen Stress ist o.k., Sorgen auch, ein Streit mit dem Partner oder Kollegen ist nicht lebensbedrohlich - Emotionen sind Teil des Lebens und nicht alles ist im Kopf lösbar. Für die angeblich im Mutterleib geschädigten Kinder bleibt immerhin ein Trumpf: Am schlechten Zeugnis ist nur die Mama schuld.