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Nach der Ortsbild-Verschönerung soll sozialer Einsatz angekurbelt werden

Von Sophia Freynschlag

Wirtschaft
Freiwillige für Vereine wie die Feuerwehr gesucht.Foto: bb

Dorferneuerung wird Plattform für Nachbarschaftshilfe. | Lieber kurzes, dafür aber intensives Engagement als freiwilliger Helfer. | Wien. Ging es bei der Gründung vor 25 Jahren noch darum, das Ortsbild zu verschönern, so will die Dorferneuerung Niederösterreich nun für sozialen Einsatz in den Gemeinden begeistern. "Die Einwohner wissen oft gar nicht, was es für soziale Angebote in ihrem Ort gibt", sagt Maria Forstner, Obfrau der Dorferneuerung Niederösterreich.


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Ein Sozialkoordinator in jeder Gemeinde soll künftig bei der Anmeldung für einen Platz im Kindergarten oder im Pflegeheim oder beim Suchen einer Tagesmutter helfen. Anfang 2011 soll die Schulung in der Landesakademie starten, Freiwillige können sich noch anmelden.

Mehr als 9000 soziale Initiativen und ihre Kontaktdaten sind seit Ende April in der Projekt-Datenbank Soziales und Generationen im Internet unter http://sozialprojekte.noe-lak.at gebündelt.

"Not am Mann"

Die rund 700 Dorferneuerungs-Vereine wollen zudem eine Plattform für Nachbarschaftshilfe bieten: "Wir wollen ältere Menschen unterstützen, die Hilfe beim Rasenmähen oder Einkaufen brauchen", sagt Forstner.

"Bei den Freiwilligen ist Not am Mann", weiß Forstner. Früher war es am Land üblich, dass jemand sein Leben lang Mitglied in einem Verein war. Das habe sich aber in den vergangenen Jahren stark verändert.

"Die Menschen engagieren sich lieber für kürzere Projekte, sind dann aber auch motiviert bei der Sache", beobachtet Forstner. So sind etwa oft Eltern bei der Planung und beim Bau eines Spielplatzes tatkräftig dabei.

Als einen Grund für die Personalknappheit in den Vereinen sieht Forstner das Pendeln: Viele Jüngere haben abends keine Zeit für die Musikverein-Probe oder die Feuerwehr-Übung, weil sie noch am Heimweg von der Arbeit sind oder unter der Woche in Wien wohnen.

Besonders für Besuche bei älteren Menschen oder beim Betreuten Wohnen sind freiwillige Helfer gefragt, wenn die Angehörigen berufstätig sind und nicht in der Nähe wohnen.

Die Älteren sollten so lange wie möglich in ihrem Zuhause und ihrem vertrauten Umfeld bleiben können. Dahinter stecken nicht nur soziale Motive, auch für das Land kommt es billiger: Einer Studie der Landesakademie zufolge kostet ein Platz in einem Pflegeheim (mit 24-Stunden-Pflege) dem Land Niederösterreich 1009 Euro pro Monat, ein Platz im Betreuten Wohnen 105 Euro.