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Nach mutmaßlicher Malversation plant Therm-IC Products Sanierung

Von Kid Möchel

Wirtschaft

Saldo-Bestätigungen sollen gefälscht worden sein - nun Sanierungsverfahren.


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Gleisdorf. Bei der Therm-IC Products GmbH Nfg & Co KG, die Skischuhheizungen und Lifestyle-Unterwäsche für die Sportartikelindustrie und den Sporthandel herstellt, ist es in der Vergangenheit nicht mit rechten Dingen zugegangen. Laut AKV und KSV1870 hat das Unternehmen (29 Mitarbeiter) 7,194 Millionen Euro Schulden und ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung beantragt.

Im Insolvenzantrag werden schwere Vorwürfe gegen einen Ex-Geschäftsführer erhoben, der sich bereits zu einer Schadenswiedergutmachung in Höhe von 150.000 Euro verpflichtet hat. Therm-IC beliefert nicht nur Hervis, Intersport, Gigasport, Atomic, Head und Salewa mit ihren Produkten, sondern hat in Zusammenarbeit mit dem Salzburger Spannplattenkonzern Kaindl (Kronospan) eine "Heizung für Laminatböden" entwickelt. "Auf Basis des Entwicklungsvertrages ist das Patent auf ‚Kronofloor‘ eingetragen", heißt es im Antrag. Therm-IC soll einen Euro pro Quadratmeter Laminat erhalten - insgesamt 12,5 Millionen Euro.

"Der Laminatbodenheizungsvertrag wurde vom Ex-Geschäftsführer missbraucht, um Umsätze zu fingieren", wird im Antrag behauptet. "Im Zeitraum 2007/08 bis 2010/11 wurden fiktive Ausgangsrechnungen an die Kronoplus Technical AG und an die i-TeConsult in Höhe von rund drei Millionen Euro fakturiert und in den Jahresabschlüssen verbucht." Im Zuge einer Überprüfung soll der Anwalt der Kaindl-Gruppe Therm-IC mitgeteilt haben, "dass es sich bei den vorliegenden Verträgen mit Krono und den Saldenbestätigungen um Fälschungen handelt und keine Forderungen gegen Krono bestehen". Der Therm-IC-Geschäftsführer trat zurück und gab seine Anteile ab. Die manipulierten Bilanzen sollen laut Insolvenzantrag bereinigt worden sein.

Laut AKV und KSV1870 werden die Aktiva bei Fortführung mit 2,076 Millionen Euro beziffert, davon sind 1,475 Millionen Euro an die Steiermärkische Sparkasse verpfändet. Die Passiva betragen 7,194 Millionen Euro, davon entfallen 5,285 Millionen Euro auf Banken und 798.000 Euro auf das Aws. Im Zuge des Sanierungsverfahrens wird der Vertrieb in eine neue Gesellschaft ausgelagert, in der ein Investor einsteigen soll. Die Erfüllung der 30-Prozent-Quote soll unter anderem durch einen Bankkredit und durch Rückstehungserklärungen der Banken ermöglicht werden.