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Das waren ja schöne Bilder von der Tour de France 2014, als das bunte Peloton so skandalfrei über die Alpen, Pyrenäen und Champs-Élysées rollte, und was war das erst für eine Erleichterung, als sich herausstellte, dass niemand eine positive Doping-Probe abgegeben hatte. Man hatte schließlich schon andere Zeiten erlebt, doch dass die nun endgültig vorbei seien, glaubten auch das ARD, das einen Wiedereinstieg in die Liveberichterstattung erwägt, und einige Sponsoren, die in die Zukunft des Radsports investieren wollen. Doch wie sieht diese aus? Binnen weniger Wochen wurden nun in den Proben von drei Fahrern verbotene Substanzen entdeckt, bei allen dreien handelt es sich um Angestellte des Teams Astana. Das mag Zufall sein, ebenso wie die Tatsache, dass das Team 2007 von Lance-Armstrong-Intimus Johan Bruyneel aufgebaut worden war und jetzt von Alexander Winokurow, einem überführten Blutdoper, als Manager geleitet wird. Doch unter anderem darin liegt das Problem. Das sieht auch Ex-Weltmeister Thor Hushovd so, wie er nun erklärte. Freilich ist auch die Rolle des Norwegers, wiewohl er nie positiv getestet wurde, problematisch: Sich hinzustellen und zu kritisieren, dass "die Anti-Doping-Agenturen die Betrüger nicht erwischen", ist dreist, wenn man zugleich einräumt, seit 2011 von den Dopingpraktiken Armstrongs gewusst zu haben, ihn aber nicht habe verpetzen wollen. Doch in einem hat er recht: So lange bekannte Betrüger weiter im Radsport als Verantwortliche arbeiten dürfen, wird sich nichts ändern. Und das tun sie weiter: Erst neulich verkündete Manolo Saiz seine Rückkehr in den Sport. Er war in den Dopingskandal rund um den spanischen Gynäkologen und Blutpanscher Eufemiano Fuentes verwickelt. Mag sein, dass ein Generalverdacht ungerecht ist. Doch wer angesichts solcher Tatsachen und jener, dass aktuell 112 Fahrer wegen Dopingvergehen nicht startberechtigt sind, glaubt, der Radsport habe sich endgültig von seiner dunklen Vergangenheit verabschiedet, der irrt gewaltig.