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Nachbars Informationskanal

Von Beppo Beyerl

Europaarchiv

Das tschechische Radio in Prag (cesky rozhlas) sendet ein informatives Programm in deutscher Sprache. Beiträge mit Österreich-Bezügen kommen dabei nicht zu kurz.


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Direkt empfangen kann man die Sendungen, die um 7:30, um 11:00, um 13:00, um 16:00 sowie um 17:30 ausgestrahlt werden und jeweils 30 Minuten dauern, mit einem Kurzwellenempfänger auf der Frequenz 100. Ansonsten ist es möglich, im Internet unter http://www.radio.cz/de/ die Sendungen entweder im Format Real Audio oder über MP3 live zu verfolgen oder später nachzulesen und zu speichern.

Im täglichen halbstündigen Programm dominieren die Informationen über die aktuellen Themen in der tschechischen Republik. Zum Bereich Außenpolitik erfährt man einiges, derzeit etwa über die Haltung Prags zum gescheiterten EU-Treffen. Einen großen Stellenwert nimmt auch das innertschechische Geschehen ein.

Zudem kann man auf der deutschsprachigen Welle von Radio Prag Tschechisch-Sprachkurse anhören, deren Ausrichtung und Gestaltung oft mit bestimmten Aktualitäten verknüpft werden. Im Geschichtskapitel wird derzeit in den düsteren Seiten des Ghettos von Terezin/Theresienstadt geblättert: Mehrere Texte der im damaligen Ghetto inhaftierten und großteils ermordeten Jugendlichen werden in deutscher Sprache vorgestellt. Im Kapitel "Spaziergang durch Prag" wird der Hörer in die "umelecko beseda" begleitet, um sich an Ort und Stelle dieser Prager Künstlergalerie ein adäquates Bild machen zu können.

"Radiobrücke" zu Ö1

Zur Ausweitung und Vertiefung des Programmes bietet Radio Prag Kultursonderprogramm an. So wurde vor kurzem das 25 Minuten dauernde Hörspiel "Der Schutzengel" in deutscher Sprache aufgenommen, das Vaclav Havel im Jahr 1968 verfasst hatte. Am 28. 12. wird dieser Beitrag gesendet. Anfang Dezember dieses Jahres wurde zum ersten Mal eine "Radiobrücke", eine Konferenzschaltung zwischen Ö 1 und Radio Prag, installiert. Auf tschechischer Seite debattierte Ivan Stern, auf österreichischer Peter Lachnit über Vor- und Nachteile des EU-Beitritts von Österreichs nördlichem Nachbarn. Thematisiert wurde dabei unter anderem das merkwürdige Verhalten des tschechischen Präsidenten Vaclav Klaus, ein Neoliberaler, der dem Wirtschaftskonzept der EU begeistert zustimmen müsste, aber innenpolitisch als EU-Skeptiker auftritt.