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Nachbesetzung: Bei gleicher Qualifikation abgelehnt

Von Ina Weber

Wissen
Filmakademie ist fest in männlicher Hand. Foto: bilderbox

Weiter Turbulenzen an Donau-Uni. | Filmakademie lehnte weibliche Kandidaten ab. | Wien. Frauen werden nach wie vor - gerade wenn es um die Nachbesetzung von Führungspositionen geht - oft nicht gleichbehandelt wie ihre männlichen Kollegen. An der Donau-Uni Krems (DUK) protestierte aus diesem Grund die Mehrheit der Professoren gegen den Dreiervorschlag des Senats, der DUK-Vizerektorin Ada Pellert nicht berücksichtigte. Drei Senatsmitglieder traten sogar zurück. Am Montag lehnten nun auch die drei Ersatzmitglieder der Professoren-Kurie ein Nachrücken in den Senat ab.


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Nach Ansicht dieser Professoren-Vertreter ist damit der Senat handlungsunfähig und eine Neuwahl der Professorenvertreter im Senat nötig. Professoren-Vertreter Peter Baumgartner meinte, dass laut Bestimmung bei gleicher Qualifikation Frauen bevorzugt werden müssen. Pellert wäre von der Qualifikation her "überragend" gewesen.

Ähnliches ereignete sich an der Filmakademie Wien, wo es im Rahmen der Nachbesetzung von Hannelore Götzinger, Leiterin der Studienrichtung Schnitt, zu Protesten seitens der Professoren, Regisseure und Studenten kam. Die Berufungskommission der Filmakademie, vorwiegend von Männern besetzt, hatte statt einem Dreier-Vorschlag lediglich einen Zweier-Vorschlag mit zwei männlichen Kandidaten dem Rektor der Universität für Musik und darstellende Kunst, Werner Hasitschka, übergeben.

Schnittmeisterin Karina Ressler wurde neben weiteren weiblichen Kandidatinnen erst gar nicht in den Vorschlag aufgenommen. Eine offizielle Begründung seitens der Akademie gab es dafür nicht. Die Vorsitzende des Arbeitskreises der Gleichbehandlungskommission an der Uni Ann-Kathrin Erdélyi meinte gegenüber der "Wiener Zeitung": "Ressler hatte bei den Hearings eine ausgezeichnete Qualifikation. Der Zweier-Vorschlag ist nicht in Ordnung und geht sicher so nicht durch."

Rektor Hasitschka und der Uni-Rat stehen "voll und ganz" hinter Erdélyi. Der Rektor hat den Zweier-Vorschlag der Akademie bereits abgelehnt. Eine Schiedskommission soll nun die weitere Vorgehensweise klären.