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Erling Haaland, Takumi Minamino und Rasmus Kristensen: Nur in diesen drei Spielern unterschied sich Salzburgs Startformation am Donnerstag in Frankfurt von jener, die im Dezember Titelverteidiger Liverpool im "Finale dahoam" der Champions-League-Gruppe E noch voll gefordert hat. Womit nun beim rot-weiß-roten Serienmeister das große Kopfzerbrechen angesagt ist, wie es in so kurzer Zeit von einer Klasseleistung in der Königsklasse zu einem bemitleidenswerten 1:4-Debakel in der Europa League kommen konnte. Und da wird man - Haaland hin, Minamino her - zwangsläufig auch bei der extralangen Winterpause der heimischen Liga landen müssen, die Teams, die sich (wie Salzburg) umstellen müssen, besonders hart trifft. Denn man braucht sich nicht groß zu wundern, dass ein Match mit derart eklatanten Abstimmungsproblemen herauskommt, wenn man mit nur zwei Pflichtspielen in den Beinen in ein so wichtiges Europacup-Duell gehen muss. Gegen einen Gegner, der schon seit mehr als einem Monat (18.Jänner) in vollem Saft steht.
Dass hierzulande - noch dazu in einem EM-Jahr - erst Mitte Februar der Kicker-Winterschlaf zu Ende geht, ist ein besonderer Anachronismus. Denn dank milder Winter und Rasenheizungen glänzen die Geläufe schon in sattem Grün, längst vorbei die Zeiten gefrorener Untergründe und schneeschaufelnde Ordner. Und trotzdem hinken wir allen relevanten europäischen Ligen um Wochen hinterher, sogar in der alpinen Schweiz rollt das Leder schon seit 25.Jänner. Damit droht freilich der rot-weiß-rote Europacup-Höhenflug vom Herbst jäh zu enden (wiewohl der Lask noch eine große Chance hat, aber in Alkmaar ebenso die vormalige Konsequenz vor dem Tor vermissen ließ). So wird es auch schwierig, noch die nötigen Punkte für die Fünfjahreswertung (mindestens ein Sieg und ein Remis) zu holen, um wieder den Fixplatz in der Königsklasse zu erobern. Im Endeffekt trifft der Winterpausen-Nachteil nicht bloß einzelne Vereine, sondern den österreichischen Fußball.