Das IOC spielt in Singapur gerade heile Welt. Bei den Jugendspielen können die Olympier noch ihre hehren Werte, die sie gerne predigen, aber bei Olympischen Spielen nur noch in homöopathischen Dosen zu erkennen sind, hochhalten.
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Und dann mischt sich auf einmal der Nahost-Konflikt mitten hinein. Ein Iraner verweigerte beim Taekwondo einen Kampf gegen einen Israeli. Das IOC beeilte sich, die Welt wissen zu lassen, dass sich der Iraner tatsächlich, echt jetzt und mit Ehrenwort verletzt hätte. Da ist ja offenbar die Welt um eine Sensation umgefallen, denn es wäre die erste sportliche Auseinandersetzung der beiden Länder seit 1979 gewesen. Die Realität ist: Die heile Welt gibt es eben weder im Sport noch abseits davon. Das sollte das IOC einmal registrieren. Auf der anderen Seite ist der geradezu naive Zugang der Olympier fast schon herzig.
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