Laufende Serie wird ausgetauscht. | Beidseitiger Tiefdruck möglich. | 458.085 "Berthas" kamen nicht zurück. | Alpbach. Es ist erst wenige Jahre her, da wurde der Euro als neue Währung in zwölf Mitgliedstaaten der EU eingeführt. Gegen Ende des Jahrzehnts wird die laufende Euro-Banknoten-Serie schon wieder ausgetauscht. Am Design soll sich nichts ändern, die Scheine sollen allerdings noch fälschungssicherer werden, informierte Stefan Augustin, Hauptabteilungsleiter bei der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) am Donnerstagabend in einem Hintergrundgespräch in Alpbach. "Man könnte beispielsweise den Tiefdruck beidseitig machen", sagte Augustin.
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Derzeit sind etwa 10 Mrd. Stück Euro-Banknoten mit einem Gegenwert von rund. 525 Mrd. Euro und 59,5 Mrd. Stück Münzen mit einem Gegenwert von rund 16 Mrd. Euro in Umlauf. Die am meisten verbreitete Banknote ist der 50-Euro-Schein. Von den neuen EU-Mitgliedern wird nach Einschätzung der OeNB Slowenien den Euro als erstes Land einführen. 2007 werde es so weit sein, sagte Augustin.
Neue EU-Mitglieder:
Euro bis 2010
2010 könnte dann in allen neuen Mitgliedstaaten der Euro die jeweilige nationale Währung ersetzt haben. Schon genieße der Euro in den zentral- und osteuropäischen Nachbarländern Österreichs eine hohe Akzeptanz. Die OeNB schätzt, dass sich dort etwa 7% bis 8% der Geldtransaktionen in Euro abspielen.
Ab dem Jahr 2012 soll der Banknotendruck EU-weit ausgeschrieben werden. Theoretisch könnte eine einzige Druckerei die Aufträge für alle Kategorien erhalten, wahrscheinlich sei das aber nicht, sagte Augustin. "Es wird von allen nationalen Notenbanken der Bedarf ermittelt, dann werden verkraftbare Tranchen festgelegt und ausgeschrieben."
Die einzelnen Druckereien würden sich auf bestimmte Kategorien spezialisieren. Detail am Rande: Die OeBS (Österreichische Banknoten- und Sicherheitsdruck GmbH), eine 100%-Tochter der OeNB, druckt im kommenden Jahr die in der Euro-Zone benötigten 100-Euro-Scheine. Weiters wird die OeBS einen Teil der benötigten 5-Euro-Scheine produzieren. OeNB-Vizegouverneur Wolfgang Duchatczek sieht die OeBS nach den Turbulenzen der vergangenen Jahre als saniert an.
458.085 Stück "Bertha von Suttner"-Tausender sind von ihren Besitzern nicht in Euro umgetauscht worden, gab die OeNB bekannt. Besagte Schilling-Serie war bereits 1985 außer Kraft gesetzt worden und verlor am 30. August 1995 ihre Gültigkeit. Am Tag nach Ablauf der Frist wurde der Geldbetrag der nicht eingelösten Banknoten - rund 33 Mio. Euro - auf ein Konto des Bundes zur Tilgung der Bundesschuld überwiesen, teilte die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) mit.
Nach Abschluss ihrer vierten österreichweiten Euro-Tour zog die OeNB eine erfolgreiche Bilanz. An 89 Stationen wurden vom 13. Mai bis 30. August bei der "Rollenden Zweiganstalt" 73,4 Mio. Schilling in Euro umgetauscht.