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Nationalbank rechnet mit mehr Wachstum

Von Christine Zeiner

Wirtschaft

Mehr Geld im Börsel, mehr Beschäftigte, mehr Investitionen, mehr Wirtschaftswachstum: Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) zeichnet für heuer und die kommenden zwei Jahre ein optimistischeres Bild als noch vor einem halben Jahr.


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Die OeNB geht davon aus, dass die zweite Etappe der Steuerreform die Haushaltseinkommen um 1,25 Mrd. Euro stärken wird - vorerst: Denn höhere Krankenversicherungsbeiträge, Höchstbemessungsgrundlagen, Rezeptgebühren, Tabaksteuern und höhere Kostenbeiträge bei Spitalsaufenthalten verringern die Nettoentlastung wieder auf 1,005 Mrd. Euro im kommenden Jahr bzw. 1,175 Mrd. Euro 2006. Das entspricht einer Zunahme von 0,7 bzw. 0,8% des verfügbaren Haushaltseinkommens.

Laut OeNB wird die Hälfte jenes Betrages, der zusätzlich zur Verfügung stehen wird, in den Konsum fließen, die andere Hälfte wird gespart. "Je höher der Optimismus ist, umso mehr wird konsumiert - je höher der Pessimismus ist, umso mehr wird gespart werden", hielt gestern Josef Christl, Mitglied des OeNB-Direktoriums, vor Journalisten fest. Den Berechnungen zu Folge werden die privaten Haushalte 2005 um 2,1% mehr ausgeben als heuer. 2006 sollen Kinderzuschläge, die Anhebung der Zuverdienstgrenze und der Pendlerpauschale die Haushalte um 1,43 Mrd. Euro entlasten.

"Auch die Beschäftigungsentwicklung ist durchaus positiv und erfreulich", meinte Christl. Die Zahl der Beschäftigten werde tendenziell steigen. Sie beinhaltet u.a. Teilzeitbeschäftigte, Schulungsteilnehmer, mehr ältere Arbeitnehmer (in Folge der Pensionsreform) sowie "einen beachtlichen Zustrom" ausländischer Arbeitskräfte. Die Arbeitslosenrate wird laut OeNB 4,5% (2004 und 2005) bzw. 4,4% (2006) betragen.

Die wesentlichen Gründe für das höher als im Juni angenommene Wirtschaftswachstum liegen in den Bereichen Außenhandel und Investitionen. Die österreichischen Exporte legen zu - wenn auch durch den aufgewerteten Euro gedämpft - und es soll auch wieder mehr investiert werden. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wird heuer im Vergleich zu 2003 um 1,8% zulegen, für die Jahre 2005 und 2006 prognostiziert die OeNB 2,3 bzw. 2,1%. Im Juni ist die OeNB von 1,5% (bzw. 2,4% 2005) ausgegangen.

Die Eurozone dürfte 2005 und 2006 beim Wachstum anderen Regionen hinterherhinken: Sie liegt mit 2 bzw. 2,2% hinter den USA, wo es Zuwachsraten von 3,4% (bzw. 2,9%) geben soll sowie hinter Asien ohne Japan (+6,4/+6,5%). Für Japan nimmt die OeNB ein Wachstum von 2,0% bzw. 2,3% an.

Die heimische Leistungsbilanz soll heuer ein Plus von 0,1% des BIP aufweisen, in den kommenden zwei Jahren 0,2%. Die Neuverschuldung wird der OeNB zu Folge 2005 auf 2% ansteigen, heuer wird sie 1,4% des BIP betragen.

Als größte Risiken für ihre aktuellen Wirtschaftsprognosen nennen die OeNB-Experten den Ölpreis und den aufgewerteten Euro.