Kopenhagen - General Gunnar Lange, der die 3.500 Mann starke NATO-Truppe zur Entwaffnung der albanischen UCK-Rebellen ("Operation Bedeutende Ernte") kommandieren soll, ist einer der erfahrensten NATO-Offiziere.
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Der 57-jährige Däne ist seit April dieses Jahres Kommandant der in Mazedonien stationierten NATO-Unterstützungstruppen auf dem Balkan. Lange wird als sehr "aufgabenorientierter" Mann beschrieben, der aber stets auch ein Herz und ein Ohr für seine Truppe hat. "Er ist nicht der Typ, der direkt auf sein Ziel losgeht und dabei jeden, der ihm im Weg ist, zur Seite schubst. Er ist bereit, menschliche Rücksichtnahme zu üben, wenn es die Umstände zulassen", meint ein Offizierskamerad.
Gunnar Lange trat mit 20 Jahren in die dänischen Streitkräfte ein und bringt für seine heikle Aufgabe in Mazedonien große internationale Erfahrung mit. Von 1981 bis 1984 war er Stabsoffizier im NATO-Nordkommando und von 1992 bis 1998 im NATO-Hauptquartier in Mons bei Brüssel. 1994 wurde er damit beauftragt, die "Partnerschaft für den Frieden" der Atlantischen Allianz für die früheren Warschauer Pakt-Staaten und die neutralen Staaten Schweden und Finnland mit aufzubauen.
Seine Aufgabe der freiwilligen Entwaffnung der UCK-Rebellen sieht Lange realistisch. Kürzlich meinte er: "Es wäre völlig naiv zu glauben, dass dies in 48 Stunden bewerkstelligt werden könnte... Es wäre außerdem naiv zu glauben, dass sie (die Rebellen) alle ihre Waffen abgeben werden."