Neckermann Österreich ist vom Stellenabbau nicht betroffen.
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Frankfurt/Graz. Der deutsche Versandhändler Neckermann (4500 Mitarbeiter), der dem US-Finanzinvestor Sun Capital gehört, plant nach Umsatzeinbrüchen eine schmerzhafte Restrukturierung. Sie kostet 1380 Mitarbeitern in Deutschland den Job. Im ersten Quartal 2012 beklagte Neckermann im Kataloggeschäft einen Umsatzrückgang um 50 Prozent. Das Print- und Eigentextilgeschäft werden eingestellt, im Textileinkauf werden 140 Jobs und in der Logistik 800 Stellen gestrichen. Das Logistikzentrum am Stammsitz Frankfurt wird geschlossen. Weitere 50 Jobs fallen im Bereich "Werbemittelentwicklung" zum Opfer. Da Neckermann künftig als "echter Online-Händler" fungieren will, werden 390 weitere Mitarbeiter nicht mehr benötigt.
"Die Zukunft des Versandhandels liegt im Internet", sagt Neckermann-Chef Henning Koopmann. Für die Auslandsgesellschaften gelte eine ähnliche Strategie. Auch in Österreich, der Schweiz, den Niederlanden und in Belgien liege die Zukunft im Internet - unter Berücksichtigung der lokalen Gegebenheiten. Neckermann Österreich in Graz beschäftigt laut eigenen Angaben 330 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2010 rund 114 Millionen Euro. Laut Creditreform betrug der Verlust der Neckermann Österreich Versand AG (2010) rund 3,16 Millionen Euro. Neckermann-Österreich-Vorstand Hubert Schenk wollte keine Stellungnahme zu möglichen Auswirkungen des Umbaus in Deutschland auf Österreich machen und verweist auf die deutsche Zentrale. Ein Neckermann-Konzernsprecher zur "Wiener Zeitung": "Neckermann Österreich ist davon nicht betroffen, es wird keine Stelle abgebaut."