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Negatives herrscht in Wien vor

Von Werner Michael Szabó

Wirtschaft

Mitte November war das Geschehen rund um die Wiener Börse sehr ereignisreich. Der Markt war weiterhin starken Bewegungen ausgesetzt und zeigte letztendlich eher einen Trend nach unten. Die Umsatzvolumina waren über die ganze Woche gesehen schwach, an einzelnen Tagen und in einigen Werten aber durchaus beachtlich.


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Die Nachrichten der börsenotierten Firmen waren größtenteils positiv, teilweise sogar überraschend gut. Mitte letzter Woche hat es grünes Licht für die Fusion der Bank Austria mit der HypoVereinsbank gegeben. Dies konnte aber die Abschwächung des österreichischen Blue Chips nicht verhindern. Unerklärlich bleibt der weitere Absturz von VA Tech, die während der Freitag-Sitzung sogar einen neuen Jahrestiefstkurs verzeichnete. Indessen wurde eine Unternehmensanalyse veröffentlicht, in der für VA Tech ein Kursziel von 60 Euro genannt wurde. Der Titel hätte demnach vom derzeitigen Niveau aus ein Aufholpotential von mehr als 60%. Ebenso nicht nachvollziehbar ist der niedrige Kurs von Böhler-Uddeholm, der trotz Rekordergebnisse keine Anzeichen für eine Erholung zeigt.

Nichts für schwache Nerven sind weiterhin die Aktien der New Economy, die in der Berichtswoche noch einmal massiv unter Druck geraten sind. Die meisten in Wien gelisteten New Economy-Titel sackten zum Wochenanfang auf neue Tiefststände ab. An den darauffolgenden Tagen konnten sich aber einige dieser Werte wieder erholen. Die in Wien notierten Wachstumswerte haben sich insgesamt allerdings besser gehalten, als etwa die am Neuen Markt und der Easdaq gelisteten Austro-Titel.

Der Wiener Leitindex ATX ist im Wochenabstand um 0,75% zurückgegangen und schloß die Woche mit 1.107,46 Zählern. Während der Freitag-Sitzung hat er zwar mehrmals die 1.100er-Marke getestet, ist aber schlußendlich doch über diesem psychologisch wichtigen Wert geblieben. Der den Gesamtmarkt umfassende WBI ist mit minus 0,41% weniger stark zurückgegangen und beendete die Woche mit 466,57 Punkten. Die Wiener Börse hat sich damit zwar besser gehalten als die Leitbörse Frankfurt (-1,7%), konnte sich aber der leicht positiven Entwicklung im gesamten Euro-Raum nicht anschließen.

Im A-Market der Wiener Börse ist der alternative Netzbetreiber CyberTron im Wochenabstand um 29% abgestürzt und notierte mit 6,11 Euro bei nur mehr knapp der Hälfte des Emissionspreises (11 Euro). Massive Kurseinbrüche erlitten auch Head (-14,9%) und VA Tech (-10,3%). Positiv hervorzuheben sind neben den in der Top Five Liste enthaltenen Libro, VA Stahl, OMV und BWT auch Verbund, Semperit und Flughafen.

Das B-Segment stellte in der Berichtswoche mit JoWooD (+9,5%) den Gewinner unter den Fließhandelswerten. Freundlicher präsentierten sich auch UIAG, BBAG und Constantia-Iso, die um etwas mehr als 2% angestiegen sind.

Im C-Markt waren Schwechater, die Hauptgesellschafter der stark in Diskussion geratenen BBAG ist, gesucht und legten um 15% zu. Massiv verloren haben dagegen die Vorzüge der Hild (-24,6%) und der Bank für Tirol und Vorarlberg (--24,4%).

Werner Michael Szabó ist Redakteur der Zeitschrift "bankund börse"