Seiner Mutter Sonia werden keine Chancen eingeräumt, je Ministerpräsidentin Indiens zu werden, nicht zuletzt weil sie aus Italien stammt, aber Rahul Gandhi könnte in die Stapfen seines Urgroßvaters Jawaharlal Nehru, seiner Großmutter Indira und seines Vaters Rajiv treten und das Amt des Premierministers künftig wieder für die Kongresspartei erobern.
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Der 33-jährige Rahul Gandhi kandidiert im Bundesstaat Uttar Pradesh für einen der insgesamt 543 Parlamentssitze in der Lok Sabha, dem Parlament in Neu Delhi. Wie schon seine berühmten Vorfahren will Rahul Gandhi in der Stadt Amethi seine politische Karriere starten und er hat auch einen sicheren Listenplatz.
Bisher hatte man geglaubt, dass seine Schwester Pryanka, die in vielen Zügen ihrer ermordeten Großmutter Indira ähnlich ist, die dynastische Erbfolge in der Kongresspartei übernehmen würde. Rahul, der im Ausland studiert und als Finanzkonsulent berufliche Erfahrungen gesammelt hat, gilt als eher zurückhaltend, hat aber schon 1999 die Wahlkampagne seiner Mutter Sonia werbemäßig betreut und sich in der Partei in den Jahren seither einen guten Namen gemacht.
Viele Politbeobachter glauben, dass er zum Nachfolger seiner Mutter an der Spitze der Partei aufgebaut werden soll. Führende Vertreter der Regierungspartei spotten, dass in der Kongresspartei überhaupt nur jemand Chancen hat, an die Spitze zu kommen, der eng mit dem Gandhi-Clan verbunden ist. So könnte Rahul vielleicht schon nach den übernächsten Wahlen den Platz an der Spitze der Regierung einnehmen, den schon drei Vorfahren hatten.