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Nervosität an den Ölmärkten

Von Arian Faal

Wirtschaft

Ölpreise sind weiter im Höhenflug. | Teheran/Wien. Die Krisenherde in Nordafrika und im Nahen Osten halten die (Öl-)Märkte in Atem. Im Fokus sind Saudi-Arabien, das für die weltweite Ölversorgung entscheidende Land, und der Iran, der zweitgrößte Ölproduzent.


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Aus Sorge, dass es auch in Riad zu Unruhen kommen könnte, erreichte die saudische Börse in dieser Woche mit einem Minus von 3,9 Prozent im Hauptindex den tiefsten Stand seit 22 Monaten. Die Verluste der Börse seit dem Ausbruch der Unruhen im benachbarten Bahrain am 14. Februar summieren sich auf fast 20 Prozent. In Kuwait und in Dubai erreichten die Indizes den tiefsten Stand seit sechs Jahren.

Iran gegen Erhöhung der Fördermengen

Parallel dazu geht der Höhenflug an den Ölmärkten vor allem wegen der Lage in Libyen weiter. Nordseerohöl der Sorte Brent zur Auslieferung im April kostete beispielsweise am Donnerstag rund 117 Dollar pro Barrel. Sollte der Trend sich halten, treiben die Ölpreise in Richtung des Allzeithochs in 2008. Horrorszenarien über massive Ausfälle der Produktionsmenge in Nordafrika und dem Nahen und Mittleren Osten lassen die Risikoprämien steigen.

Eine Ironie des Schicksals ist es, dass just 2011, im Jahr der Unruhen, der Iran den Vorsitz der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) innehat. Seyed Masoud Mirkazemi, als iranischer Ölminister der derzeitige Vorsitzende der Organisation, denkt trotzdem nicht daran, die Fördermengen zu erhöhen: "Dazu sehen wir keinen Anlass." Andere der zwölf Opec-Mitglieder wie Libyen und Venezuela stärken den Persern den Rücken. Dies führt wiederum dazu, dass sich bei Analysten Angst um Beeinträchtigungen der Ölindustrie breit macht. Zusätzlichen Auftrieb erhalten die Ölpreise von unerwartet gefallenen Rohölbeständen sowie gesunkenen Benzin- und Destillatvorräte in den USA, dem weltweit größten Energieverbraucher.