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Nervosität in Wien nimmt zu

Von Hans Almer

Wirtschaft

Von der von den Börseexperten angekündigten Herbst-Rallye ist weit und breit nichts zu sehen. In den letzten Novembertagen hat sich vielmehr die Verunsicherung der Anleger noch erhöht, machten die Indices wieder einen Ruck nach unten.


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Ausgelöst wurden die neuerlichen Kursverluste in Europa und auch in Wien durch den erneuten Absturz der Nasdaq. In der abgelaufenen Woche ist es am österreichischen Aktienmarkt zu extremen Schwankungen gekommen. Hektische Auf- und Abwärtsbewegungen gab es vor allem bei der CyberTron, deren Kurs sich ausgehend von den zuletzt gezeigten Tiefstständen per saldo verdoppelt hat. Die Telekom-Gesellschaft scheint schwer angeschlagen. Wenn über die zur Zeichnung anstehende Optionsanleihe nicht zusätzliches Kapital aufgebracht werden kann, muß mit dem Schlimmsten gerechnet werden. Die derzeitige Situation hat jedenfalls viele Spekulanten angelockt und zu einem markanten Kursauftrieb geführt.

Starken Schwankungen bei ebenfalls sehr hohen Umsätzen war auch die Telekom Austria ausgesetzt, die in der vergangenen Woche per saldo 1,8% verlor. Sehr rege gehandelt wurden zudem Austria Tabak. Der Fließhandelsindex ATX fiel in der vergangenen Woche weit unter die 1.100-Punkte-Marke und beendete die Freitag-Sitzung mit 1.075,96 Punkten um 3,3% unter dem Vorwochenschluß. Im Vergleich dazu hat der deutsche DAX um 2,4% nachgegeben, büßte der DJ Euro Stoxx als Indikator für die Börsen in Euroland 2% ein. Der ViDX hat sich mit einem marginalen Plus von 0,3% weit besser gehalten als die Easdaq und der Neue Markt, die in der Berichtsperiode um jeweils mehr als 10% absackten.

Von den ATX-Werten verbuchten neben CyberTron und Austria Tabak auch BETandWIN sowie Head kräftige Wertsteigerungen von rund 5%. Semperit waren ebenfalls fester, während Libro um 11,4% abbröckelten. Starke Kursverluste von über 8% mußten auch Generali, Austrian Airlines und Flughafen hinnehmen. Bank Austria büßten 6% ein und BWT, Wienerberger und OMV gaben um jeweils etwas mehr als 5% nach.

Im Specialist Market stemmte sich der Salzburger Kranerzeuger Palfinger erfolgreich gegen den Abwärtstrend und kletterte nach Veröffentlichung hervorragender Neunmonatsergebnisse um 7,5%. Stage1 zogen um über 10% an und auch Bau Holding konnten sich etwas erholen. Kräftige Korrekturen mußten dagegen BBAG mit 8,4% und die Performance AG mit 6% hinnehmen.

Bei den zu Einheitskursen gehandelten kleineren Werten des C-Segments stiegen General Partners um über 22% und Linz Textil um fast 11%. Gut in Szene setzen konnten sich auch NÖM, Meinl International und ATB sowie die Vogel & Noot-Kapitalanteilscheine. Die HTA Beteiligungs-Invest verlor dagegen fast 22%, Stadlauer sackten um 17,5% ab und die Vorzugsaktien der AvW Invest sanken um 14,3%. Kursverluste von mehr als 10% mußten zudem Heid und Steirerobst hinnehmen.

Am Neuen Markt in Frankfurt bröckelten Fabasoft um fast 23%, Blue C um nahezu 17% und update.com sowie Acdon um jeweils 12% ab. Sanochemia verbuchten dagegen einen kräftigen Anstieg um 23,5% und Kretztechnik verbesserten sich um mehr als 18%.

Hans Almer ist Redakteur der Zeitschrift bankundbörse.