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Netter Kleinwagen im Mund

Von Christa Karas

Wissen
Bei Implantationen kommt es besonders auf Information und Planung an. Foto: bilderbox

Was feste "Dritte" so teuer macht: Der Technik-Fortschritt. | Immer mehr Zahnärzte auf dem letzten Stand ausgebildet. | Wien. Nur auf wenigen Gebieten hat es in den vergangenen Jahren derart große Fortschritte gegeben wie in der Zahnimplantologie. Vorbei die Zeiten, als es dafür nur wenige Spezialisten gab, für den Kieferaufbau Knochenmaterial aus der Hüfte gestemmt wurde und Arzt und Patient eine Zitterpartie bis zum Einheilen durchmachen mussten. | Womit man bei Implantaten rechnen muss


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Ungeachtet dessen sind die Österreicher heute kaum besser mit Implantaten versorgt als vor zwei Jahren - damals ergab eine Untersuchung etwa, dass 75 Prozent als Erwachsene auf dritte Zähne angewiesen sind. Was nach wie vor am Geld liegt, wenn auch nicht - wie so häufig vermutet - an den Arzthonoraren. Die sind nahezu gleich geblieben, auch weil es immer mehr bestens und auf dem letzten Stand ausgebildete Zahnärzte gibt.

Zahnlosigkeit kommt extrem teuer. Allerdings gibt es heute die Möglichkeit, die Prothese fix im Kiefer zu verankern, was vor allem bei der sehr häufig schlecht oder unsicher sitzenden Unterkiefer-Prothese von Vorteil ist und erschwinglicher sein sollte.

Prothese und Patient

Die Kosten herauszufinden, ist aber auch hier schwierig. Viele Ärzte erläutern ihre Leistungen zwar tadellos und bis ins letzte Detail auf ihren Websites, aber Preisangaben dazu gibt es nicht. Und via E-Mail mit einem einfachen Beispiel konfrontiert - "Mich interessiert die Implantat-Verankerung einer Unterkiefer-Zahnprothese, mit welchen Kosten ungefähr wäre dieser Eingriff verbunden?" - antworteten viele erst gar nicht.

Umso erfreulicher die prompte Antwort des bekannten Spezialisten Klaus Kotschy: "Wenn Ihre Prothese verwendet werden kann, liegen die Kosten bei 2500 Euro mit zwei Implantaten als Verankerung." Eine neue Prothese mit festsitzender Versorgung würde wesentlich teurer kommen. "Hierzu wäre ein Informationsgespräch in der Ordination sinnvoll."

Technischer Aufwand

Auch das Sekretariat von Angelo Trödhan nennt ein solches Beratungsgespräch als unumgänglich, teilt aber als Faustregel mit, "dass ein Implantat ca. 1000 Euro kostet und für eine Unterkieferprothese mindestens vier Stück nötig sind."

Wie kommt es zu solchen Unterschieden? - Das liegt an mehreren Faktoren: An den individuellen Patientenbedürfnissen ebenso wie an den Fähigkeiten des Arztes, dem jeweiligen Stand der technischen Ausstattung sowie am Material: So ermöglichen etwa neue bildgebende Verfahren wie die Computertomographie die Feinstabstimmung schon bei der Planung, können Implantationen heute zum Beispiel in relativ kurzer Zeit unblutig und schmerzlos mit Hilfe von speziell angefertigten Chirurgieschienen durchgeführt werden, während Halteelemente (Stege) die Prothese auch dann fest sitzen lassen, wenn kaum noch Kieferknochen vorhanden ist.

Information im Netz

Letzter Tipp: Der Blick ins Internet verschafft zwar keine Gewissheit, bietet aber wichtige Informationen und nicht zuletzt die Adressen geeigneter Zahnärzte.