Zum Hauptinhalt springen

Neue Apps fürs Vierteltelefon

Von Christina Böck

Kommentare

Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 11 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Gibt es Schöneres vor Weihnachten als eine Versöhnung? Dieses Geschenk haben sich nun Wolfgang Ambros und Rainhard Fendrich gemacht. Ambros hat verkündet, dass der unschöne Bardendisput ein Ende hat. Freunden der gehobenen mundartlichen Kokserlyrik ist sicher in Erinnerung, wie Ambros anschaulich von den "Knopferlaugen" des Kollegen sprach. Fendrich nahm die Beschreibung seiner Drogensucht wenig wohlwollend auf.

Doch "Selbstbeherrschung ist die Zierde jeden Mannes", sagt schon Donald Duck. Das beherzigt ja auch Rainhard Fendrich jetzt schon lange. Auf eine überraschende neue Facette dieser Einstellung ist Kabarettist Roland Düringer gekommen. Der fällt nun schon länger mit originellen Ansätzen zum Thema "Mitmirsichernicht" auf. Am Donnerstag hat er ein Manifest ausgeschickt, in dem er sich daran erinnert, dass früher alles besser war. Kein Auto, kein Fernseher, kein Smartphone und mehr Lametta, wir wissen. Also wird er das alles aus seinem Leben verbannen, bis hin zum Internet. Darüber führt er ein Videotagebuch - im Internet. Wie das geht? Das ist wirklich eine Frage für einfallslose Philister. Interessanter ist vielmehr die Frage: Wo kriegt Düringer heute ein von ihm zurückersehntes Vierteltelefon her? Oder nimmt er nur mehr jeden vierten Anruf an? Braucht er da nicht eine eigene App, damit er sich nicht verzählt? Und wenn er sich entschließt, sein Tagebuch zu twittern, macht er das per Fax? Und außerdem: Warum trägt Roland Düringer seit geraumer Zeit Perlen im Zausebart? Vielleicht hat ja Wolfgang Ambros eine Erklärung? Obwohl: besser nicht.