Zum Hauptinhalt springen

Neue Covid-Impfungen "kein Super-Schutzschild"

Wissen

Angepasste Vakzine wirken in etwa gleich wie Original.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 2 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Nachdem die Europäische Arzneimittelagentur grünes Licht für zwei an die derzeitige Omikron-Varianten BA.4/BA.5 angepasste Impfstoffe gegeben hat, können diese verabreicht werden. Doch eine auf dem Preprint-Server medRxiv veröffentlichte Studie deutet darauf hin, dass diese aktualisierten Vakzine keinen wesentlich besseren Schutz bieten als ältere, die auf dem Original-Virus basieren. Der Schutz sei in etwa gleich.

"Es handelt sich nicht um eine Art Super-Schutzschild gegen Infektionen im Vergleich zu dem, was man vor zwei Wochen oder einem Monat hätte bekommen können", erklärt John Moore, Impfstoffforscher am Forschungszentrum Weill Cornell Medicine in New York. In großen Wirksamkeitsstudien konnte gezeigt werden, dass die erste Generation der Vakzine das Ansteckungsrisiko um mehr als 90 Prozent verringerte. Doch solche Studien, bei denen zehntausende Menschen nach dem Zufallsprinzip einem Impfstoff oder einem Placebo zugeteilt wurden und beobachtet wurde, wer sich infizierte, gelten als ethisch wenig vertretbar. Für die aktualisierten Impfstoffe wurde in kleineren Gruppen getestet. Um die Wirksamkeit zu beurteilen, maßen die Entwickler die Immunreaktionen durch "neutralisierende" Antikörper und verglichen sie mit jenen von Personen, die einen Booster mit dem Original-Impfstoff erhalten hatten.

Wie das Fachmagazin "Nature" berichtet, hätte in den meisten dieser Studien die aktualisierten Impfstoffe zwar etwas besser, aber nicht viel besser abgeschnitten. Beide Impfstofftypen ließen die Antikörperspiegel steigen, aber die aktualisierten Versionen taten dies mit 1,5-fach höheren Werten als die älteren Impfstoffe.(est)