Start für neue Uni ist der Herbst 2006. | Weizmann-Institut hat Vorbild-Wirkung. | Wien. Österreichs ehrgeiziges Universitäts-Projekt, das unter dem Arbeitstitel "Austrian Institute for Advanced Science and Technology" (Aiast) läuft, beginnt im kommenden Oktober. Erstklassige naturwissenschaftliche Forschung und postgraduale Programme für erfolgreiche Uni-Absolventen sind geplant.
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Zweierlei macht das Projekt europaweit einzigartig: der interdisziplinäre Ansatz und die Devise "Köpfe vor Disziplin": Bevor die Forschungsfelder feststehen, sucht man qualifizierte Personen. Den Anstoß zum Aiast gab der österreichische Physiker Anton Zeilinger.
Standort, Name und Ausrichtung stehen in der zweiten Jänner-Hälfte fest, erklärte der zuständige Koordinator im Bildungsministerium, Sigurd Höllinger. Sicher ist, dass dem Beratungsteam des Aiast einige Nobelpreisträger angehören werden. "Nur wenn wir schnell sind, haben wir die Nase vorn", sagte er gegenüber der "Wiener Zeitung". Andere Ländern hätten ähnliche Pläne.
Eines der Vorbilder der Elite-Uni ist das 1934 in Israel gegründete Weizmann-Institut (WI). Es ist das weltweit einzige Forschungsinstitut, das eine fünf Disziplinen übergreifende Grundlagenforschung betreibt, erklärte dessen ehemaliger Präsident, Haim Harari, am Mittwoch in Wien. Man forsche im WI aus reiner Neugierde. Sobald aber ein Ergebnis praktischen Nutzen hat, wird es patentiert. Bei den Patenteinnahmen ist das WI Weltspitze. "Mit öffentlichen Geldern werden sie ein solches Institut nie finanzieren", meinte Hariri. Die Politik müsse nämliche alle Gelder fair verteilen: "Dann werden alle Institute Durchschnitt sein."