Eine neue Runde der Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft kann beginnen. Wissenschaftsminister Caspar Einem stellte gestern vor Journalisten die neu bewilligten Kplus-Kompetenzzentren | vor. Bislang befinden sich schon fünf solcher Zentren in der Pilotphase, die Anträge von fünf weiteren Bewerbern wurden im Rahmen des Kplus-Panels ausgewählt. "Mit den Kplus·Kompetenzzentren soll | europäische Spitzenforschung in Österreich gefördert werden", betonte Einem bei der Vorstellung der fünf neuen Projekte, die im Rahmen des Kplus-Programms insgesamt 300 Mill. Schilling erhalten.
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Die öffentliche Förderung beträgt maximal 60%, sie teilt sich zu 25% auf Ländermittel und zu 35% auf Gelder des Bundes auf. Letztere werden über die Technologie Impulse GmbH (TIG) ausbezahlt. Die
TIG veranstaltet als Programmmanager die Ausschreibungen und fungiert als Organisations- und Finanzierungsschnittstelle zwischenWissenschaftsministerium und Forschungszentren.
Die verbleibenden 40% der benötigten Mittel müssen bei jedem Forschungscluster von mindestens fünf beteiligten Unternehmen, egal welcher Größe, getragen werden. Diese können wahlweise Bares,
Sachleistungen oder Personal zur Verfügung stellen.
Den strengen Auswahlkriterien entsprachen folgende Kooperationen: Advanced Computer Vision (AVC), Competence Center for Biomolecular Therapeutics (BMT), Applied Electrochemistry (ECHEM), Competence
Center Virtual Reality and Visualisation (VRVIS), Wood Composites and Chemistry Competence Center Austria (WOOD).
Unter den Auserwählten befindet sich die Forschergruppe der Advanced Computer Vision (ACV), die sich über 53,6 Mill. Schilling Bundesförderung für vier Jahre freuen kann. Insgesamt ist ein
Gesamtbudget von 153,2 Mill. Schilling vorgesehen. Das Wissenschafterteam kommt von der TU-Wien, dem Joanneum Research und den Austrian Research Centers Seibersdorf und arbeitet im Bereich
Bilderkennung mit Schwerpunkt Videoüberwachung. Weiters sind 15 Unternehmen aus mehreren Branchen, darunter Böhler Uddeholm, Siemens PSE und Schindler beteiligt.
Die Entscheidung des Wissenschaftsministers fiel aufgrund der Vorschläge des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) und des ERP-Fonds. Der FWF prüfte mit mindestens drei ausländi
schen FachgutachterInnen den innovativen Gehalt und die wissenschaftlich-technischen Qualitäten der Anträge.
Um der Gefahr von Doppelförderungen zu entgehen, wurden die Kompetenzzentren aufgrund detaillierter Standards vom ERP-Fonds auf ihre betriebswirtschaftliche Tauglichkeit überprüft. Georg Silber,
Referent für Projektprüfung des ERP-Fonds, nahm sich die bis zu 300 Seiten starken Anträge der Bewerber in Bezug auf Management, Organisation und Kostendarstellung vor.
"Der ERP-Fonds wurde als Prüfer für diese Projekte beauftragt, weil wir aufgrund früherer Kooperationen über Vorkenntnisse bei vielen einreichenden Unternehmen verfügen, und deshalb Synergien besser
bewerten können", erklärt der Betriebswirt gegenüber der "Wiener Zeitung" das komplizierte Auswahlverfahren, bei dem sowohl betriebswirtschaftliche als auch volkswirtschaftliche Aspekte
berücksichtigt wurden.
"In der Pilotphase können die Kompetenzzentren noch als Vereine starten, doch spätestens nach eineinhalb Jahren müssen sie die Unternehmensform einer GmbH haben. Die TIG ist an jeder GmbH beteiligt,"
erläutert Silber. Nach sieben Jahren läuft die Kplus-Förderung aus, danach sollten die Kompetenzzentren durch die beteiligten Partner weiter betrieben werden.