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Neue Lei braucht das Land

Von Sissi Eigruber, Bukarest

Wirtschaft

Stellen Sie sich vor, sie wollen Geld beim Bankomat abheben, und dieser fordert sie auf, zwischen 1 Million, 2 Millionen, 4 Millionen und mehr zu wählen. Wenn Sie das erleben wollen, müssen Sie noch vor dem 1. Juli nach Rumänien reisen, denn dann werden bei Rumäniens Währung vier Nullen gestrichen.


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Ein Lei ist dann soviel wert wie heute 10.000 Lei, was aktuell etwa 28 Eurocent entspricht. Anders gesagt: Um einen Euro bekommt man in Rumänien derzeit 36.200 Lei; ab Juli dann 3,62 Lei. Damit wird alles einfacher, verspricht zumindest die rumänische Notenbank auf ihren Informationsseiten im Internet. Die Sujets und Farben der bisherigen Banknoten werden beibehalten, allerdings sollen die neuen Geldscheine einem höheren Sicherheitsstandard entsprechen. Neu wird der 500 Lei-Schein, auf dem ein Porträt des rumänischen Nationalpoeten Mihai Eminescu zu sehen sein wird. Die Umstellung passiere schon im Hinblick auf den EU-Beitritt und einem späteren Beitritt zur Euro-Zone. Die Sicherheitsstandards werden erhöht, die Wertigkeiten dem Euro angenähert, argumentiert die Nationalbank.

Die neuen rumänischen Münzen (Bani) werden allerdings in ihrer Größe nicht exakt den Euro-Münzen entsprechen, um zu vermeiden, dass sie in der Eurozone für Automaten verwendet werden. Alte Lei können auch nach der Umstellung ohne Zeitlimit umgetauscht werden. Schon jetzt schreiben die meisten Geschäfte in Bukarest die Preise in alten Lei (ROL) und in neuen Lei (RON) an: Etwa 2.089.000 Lei (208,90 Lei) für eine Damenhose oder 37.000 Lei (3,7 Lei) für ein Glas Weißwein.