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Neue Medizin-Uni im Kampf gegen den Ärztemangel

Von Peter Wötzl

Wissen

Niederösterreich will 2013 die 14. Privatuni starten. | Medizintechnik ist ein Schwerpunkt. | Krems. In Österreich gibt es derzeit 13 Privatuniversitäten - bis 2013 könnte es einen Zuwachs geben. Niederösterreich will in Krems eine neue Universität für Gesundheitswissenschaften aus der Taufe heben. Am Freitag wurde eine Grundsatzvereinbarung unterzeichnet. An der künftigen Kremser Gesellschaft sind unter anderem auch die Medizinische Universität Wien und die Technische Universität als Kooperationspartner mit an Bord. Das Land Niederösterreich selbst wird sich an der Gesellschaft nicht beteiligen.


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Der Medizinsektor ist ein Wachstumsbereich, nicht zuletzt weil die Menschen immer älter werden. Niederösterreich will zudem dem spürbaren Ärztemangel, auch wegen des "intellektuellen Sogs von Niederösterreich nach Wien", entgegenwirken, so Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll. In Niederösterreich gibt es einen Bedarf von 7500 Ärzten, es wird immer schwieriger alle Stellen zu besetzen.

Warum gerade die Wachaustadt Krems als Standort? Dort gebe es bereits ein "gutes Wissenschaftsambiente", so Pröll weiter. Geplant sind die Schwerpunkte Humanmedizin, Medizintechnik und Gesundheitsökonomie nach der "Bologna-Architektur" - also mit Bachelor- und Masterabschluss. In der Medizin-Ausbildung ist das eine Premiere in Österreich. Unterrichtsprache ist Englisch.

Könnte es nach der Ausbildung nicht doch zu einer Abwanderung im großen Stil kommen? Mit einem Stipendiensystem will man speziell Niederösterreicher ansprechen, die sich ein solches Studium sonst nicht leisten könnten und auch in dem Bundesland weiterarbeiten wollen.

Bei den Planungen mit dabei sind die Donauuniversität Krems, Life Science Krems, die IMC-Fachhochschule Krems und die Landeskliniken-Holding.

Bis zu 800 Studenten langfristig geplant

In eineinhalb Jahren soll das Akkreditierungsverfahren eingeleitet werden. Ab Oktober 2013 will man mit etwa 80 Studenten starten. Platz könnte in den folgenden Jahren für bis zu 800 Studenten geschaffen werden. Über die genaue Finanzierung wurden keine Details genannt, auch nicht über die Höhe der Studienbeiträge. Durch die neue Privat-Uni ist eine Erweiterung des Kremser Campus notwendig. Das Land will langfristig bis zu 20 Millionen Euro dort investieren.

Krems als Standort ist für St. Pölten ein herber Rückschlag. "Als Landeshauptstädter sind wir enttäuscht darüber", sagte SPÖ-Stadtchef Matthias Stadler.