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Es wird schön langsam schwierig. Wie soll man es noch höflich formulieren? Vielleicht so: "Ehrenwerte Karina Sarkissova! Es sei Ihnen ganz herzlich zur gesunden Einschätzung Ihrer eigenen Wichtigkeit gratuliert. Es ehrt Sie, dass Sie den Begriff ,Medienarbeit‘ so meisterhaft verstehen. Es sei Ihnen unbenommen, dass auf das Hüten von Geheimnissen jedweder Art verzichten. Ob es sich nun um die Freilegung ihres Intimbereichs handelt oder um die großzügige Ausrichtung Ihrer geschlechtlichen Präferenzen. Wir Zeitungsleser, Internetkonsumenten und "Die Lugners"-Seher sind ohnehin viel gewöhnt. Wir würden jetzt aber doch schüchtern anmerken wollen: Es täte dann reichen. Ergebensten Dank!"
Es ist nämlich so: Nur mit Schaudern kann man sich vorstellen, was sich die Ballerina mit dem Drang zur Öffentlichkeit jetzt, nachdem alles gesagt und alles gezeigt ist, noch einfallen lassen kann, um sich weiter im Licht der Scheinwerfer sonnen zu können. Nachdem sie mit künstlerischen Leistungen aus der Staatsoper nicht mehr aufwarten wird können, kann es nur mehr in eine Richtung gehen. Etwa mit Schlagzeilen wie "Karina Sarkissova: Ich wurde von hellgelb gesprenkelten Aliens entführt!" oder "Karina Sarkissova: Frank Stronach will mich als Körpersprachen-Übersetzerin!" Oder "Karina Sarkissova: Frank Stronach will mich als Körpersprachen-Übersetzerin! Nackt!" Oder zumindest "Karina Sarkissova: Ich habe das Krokodil in der Drau auch gesehen!"
"Karina Sarkissova: Ich ziehe mich aus der Öffentlichkeit zurück" wäre freilich die sensationellste Meldung.