Zum Hauptinhalt springen

Neue Ultraschall-Schere verschont die Stimmbänder

Von Alexandra Grass

Wissen

Operationen an der Schilddrüse besser durchführbar. | Nervenschädigung ausgeschlossen. | Wien. Ernste Stimmprobleme wie etwa andauernde Heiserkeit nach Schilddrüsenoperationen konnten bisher nicht ausgeschlossen werden.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 16 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Mit Hilfe einer neuen Ultraschall-Schere kann jetzt jedoch viel genauer ausreichend Schilddrüsengewebe entfernt werden. Und Nervenschädigungen können dabei ausgeschlossen werden, erklärt Univ.-Prof. Wolfgang Feil vom Evangelischen Krankenhaus Wien. Der Chirurg war an der Entwicklung dieser neuen Scherengeneration beteiligt.

"Damit kann man nicht nur wie bisher unblutig, sondern bei Bedarf in allernächster Nähe feinster Gewebestrukturen arbeiten, ohne mit den sensiblen Stimmbandnerven auch nur in Berührung zu kommen." Nach dem Eingriff gibt es nur eine winzige Narbe und eine vorübergehende, kleine Schwellung am Hals.

Mehrere Gründe für einen Eingriff

Für einen operativen Eingriff an der Schilddrüse gibt es mehrere Gründe. So ist ein solcher etwa bei einem Kropf (Struma) notwendig, wenn dieser solche Ausmaße annimmt, dass dies bis zu Erstickungsanfällen durch starke Einengung der Luftröhre führen kann.

Ein weiterer Grund kann ein Vorliegen von viel Hormon produzierenden heißen Knoten oder funktionslosen kalten Knoten sein.

Eine Überfunktion der Drüse (Morbus Basedow) kann sich in Herzrasen, Schweißausbrüchen, Gewichtsverlust und Erschöpfungszuständen zeigen und stellt ebenso wie eine Schilddrüsen-Hormonstörung (Morbus Hashimoto) eine Indikation für eine Operation dar.

Aber auch bei einem Karzinom kann nun bei Bedarf in allernächster Nähe feinster Gewebestrukturen gearbeitet werden - ohne mit den sensiblen Stimmbandnerven auch nur in Berührung zu kommen, so Feil.