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Neuer Chef für T-Mobile

Von Monika Jonasch

Wirtschaft

Deutsche Telekom will sparen und | Service verbessern. | Pölzl-Nachfolger ist Robert Chvátal von T-Mobile Slowakei. | Wien. "Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge", gibt sich der Noch-Geschäftsführer von T-Mobile Österreich am Freitag vor Journalisten in Wien emotional. Sein Nachfolger wird der Tscheche Robert Chvátal, derzeit Chef der Schwesterfirma Telekom Slowakei.


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Die deutsche Konzernmutter holt den Steirer Pölzl nach neun Jahren an der Spitze von T-Mobile Österreich per Ende Februar nach Bonn, wo er bereits seit Anfang Jänner 2007 das Konzernprogramm "Sparen für Service" leitet. Zunächst hatte er diese Aufgabe parallel zu seiner Tätigkeit in Österreich ausüben wollen. Nun wird Pölzl (49) als Sonderbeauftragter des Vorstandes fungieren. Die Aufgabe habe sich als "größer als ursprünglich gedacht" herausgestellt. "Man kann eben nicht zwei Jobs gleichzeitig richtig gut machen." Pölzl wird im weltweit drittgrößten Telekomkonzern für alle Projektgruppen, die für das Effizienzprogramm tätig sind, zuständig sein.

Zwei Marken als Erfolg

Als einen Höhepunkt seiner Zeit an der Spitze von T-Mobile Österreich bezeichnete Georg Pölzl die Übernahme von tele.ring 2006 und die damit verbundene, aufwändige Integration von Mitarbeitern, Unternehmenskultur und Technik. "Es sieht so aus, als hätten sich beide Marken dauerhaft gefestigt", meinte er. "Wir sind jedenfalls sehr zufrieden mit der Entwicklung, und der Ätschtarif läuft super."

T-Mobile hat 2006 mit etwa 1800 Mitarbeitern einen Umsatz von "deutlich über einer Milliarde Euro" erwirtschaftet. Genauere Zahlen will man vor der Bekanntgabe der Konzernbilanz noch nicht nennen. Das Unternehmen versorgt hierzulande rund 3,1 Millionen Kunden, davon kamen etwa eine Million durch die Übernahme von tele.ring hinzu. Damit bestreitet T-Mobile einen Anteil von 35 Prozent im heimischen Mobilfunkmarkt. Auf Vergleiche zwischen österreichischem und deutschem Telekommarkt wollte sich Pölzl nicht einlassen, bezeichnete Deutschland aber als "das am härtesten regulierte Land in der EU". Der heimische Markt sei hingegen "einer der drei härtesten Mobilfunkmärkte Europas, neben Großbritannien und Holland."

Je teurer das Festnetz, desto härter sei der Wettbewerb im Mobilfunk, erläuterte Pölzl. Allein 2006 habe die Mobilfunk-Branche in Österreich einen Preisverfall von zehn Prozent verkraften müssen, "eine große wirtschaftliche Herausforderung". Hier helfe nur wirkliche Kundenorientierung, "sonst ist man einfach weg", so der scheidende Firmenchef.

Eine wichtige Herausforderung für 2007 ortet er im Roaming. Hier werde es weitere Preisreduktionen geben. "Das haben wir der EU-Kommission ja versprochen." Den fortschreitenden Ersatz des Festnetzes durch den Mobilfunk bezeichnete Pölzl schließlich als wichtigsten Wachstumsbereich. 67 Prozent aller Telefonieminuten würden bereits mobil abgewickelt. "Ziel für 2007 ist den Anteil auf über 80 Prozent zu steigern."