Einen Rekord von 27.000 neu gegründeten Unternehmen verzeichnete Österreich im abgelaufenen Jahr. Im Jahr 2000 waren es noch 23.742 Firmenneulinge gewesen, erklärte Johannes Nejedlik, Geschäftsführer des Kreditschutzverbandes von 1870 (KSV), gestern, Montag, vor Journalisten in Wien. Trotz dieses Anstiegs sieht Nejedlik "keinen Grund zum Jubeln".
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Etwa 14.000 Neugründungen entfallen auf Einzelunternehmen, die in der Regel keine oder wenige Arbeitsplätze schaffen. Die Zahl der neu geschaffenen Kapital- und Personengesellschaften ging im Vorjahr sogar leicht zurück (von 13.268 auf 12.969). Als "besorgniserregend" bezeichnete Nejedlik die Zahl der gelöschten Firmen, die 2001 mit 10.736 ebenfalls eine Rekordmarke erreichte. Für heuer erwartet der KSV-Chef eine Neugründungszahl "auf gleichem Niveau" wie 2001.
Die Zahl der Löschungen hat sich laut KSV-Wirtschaftsdatenbank von 1998 bis 2001 beinahe verdoppelt. Der starke Anstieg sei aber nicht auf eine Steigerung bei den Insolvenzen zurückzuführen, sagte Nejedlik. Die Insolvenzzahl bei den eingetragenen Firmen habe in den vergangenen Jahren jeweils rund 3.000 betragen.
Laut KSV-Statistik haben von den 113.858 herangezogenen Einzelunternehmen 44.082 keinen und 42.946 einen bis drei Mitarbeiter. Von den 34.031 Personengesellschaften haben 10.447 Firmen oder 31% keinen Mitarbeiter, bei den 60.243 Kapitalgesellschaften haben 14.650 oder 24% keine Angestellten.
Um mehr junge Menschen zu Firmengründern zu machen, kooperiert der Kreditschutzverband seit kurzem mit einer Initiative der volkswirtschaftlichen Gesellschaft namens "Junior". In deren Rahmen gründen Schüler Betriebe, die auf dem Markt reale Leistungen anbieten sollen.