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Neuer Start für Schilling-Tausch

Von Sophia Freynschlag

Wirtschaft

Bei 65 Stationen in Österreich werden Schilling-Funde in Euro gewechselt.


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Wien. Schon wenige Minuten nach Start der Euro-Info-Tour haben am Montag die ersten Besucher ihre Schilling-Bestände in Euro umgetauscht. "Ein Kunde hat vorhin einen Euro umgewechselt", erzählte eine Mitarbeiterin der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) bei der ersten Station auf dem Wiener Michaelerplatz. Doch auch für größere Summen ist das Kassenpersonal im Bus gerüstet, versichert Martin Taborsky von der OeNB.

Schilling-Funde im Erdkeller und in einer Buch-Attrappe

Immer wieder finden Kunden größere Schilling-Depots: So hatte etwa ein 86-Jähriger rund 80.000 Schilling in Silbermünzen (auch diese können eingetauscht werden) in seinem Erdkeller vergraben. Auch in alten Kleidungsstücken, Handtaschen oder sogar in einer Buch-Attrappe fanden sich vergessene Schilling-Bestände, die in den Vorjahren bei der Tour der Nationalbank umgetauscht wurden.

Im zwölften Jahr tourt der Bus bis 26. Juli durch alle Bundesländer und macht an 65 Stationen Halt. Start und Ziel befinden sind in der Bundeshauptstadt. Heute, Dienstag, ist der zweite Tag auf dem Michaelerplatz, bevor es am Mittwoch nach St. Pölten geht.

Im Vorjahr wurden insgesamt 15,74 Millionen Schilling in Euro gewechselt. Seit dem Jahr 2002 wurden insgesamt 509 Millionen Schilling eingesammelt. Schilling-Funde werden zudem das ganze Jahr über während der Öffnungszeiten bei den OeNB-Kassen in Wien, Innsbruck, Bregenz. Graz, Klagenfurt, Linz und Salzburg umgetauscht.

Täglich rund tausend Besucher werden auf der Euro-Info-Tour gezählt, sagt Taborsky. Einige Kunden kommen gezielt, um Schilling-Bestände zu wechseln, andere informieren sich bei den Stationen vor dem Bus über die Vorteile der gemeinsamen Währung oder über den einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraum (SEPA), durch den bei Überweisungen Bankkonten durch IBAN und BIC eindeutig adressiert werden können.

Zudem steht das Team der Nationalbank für Fragen der Bevölkerung bereit. "Eine Dame haben wir heute beruhigt, dass die 500-Euro-Banknote nicht abgeschafft wird", sagt Taborsky.

Neuer 5-Euro-Schein zum Angreifen

Die Tour steht heuer im Zeichen der neuen 5-Euro-Banknote, die als erste Stückelung der neuen "Europa-Serie" im Euroraum eingeführt wurde. Die Besucher werden über das Aussehen und die weiterentwickelten Sicherheitsmerkmale aufgeklärt, mit denen die Banknoten noch fälschungssicherer werden. Die Scheine "Europa-Serie" werden schrittweise eingeführt - im nächsten Jahr folgt der neue 10-Euro-Schein.

Mit den Schritten "Fühlen - Sehen - Kippen" kann geprüft werden, ob es sich um eine echte Banknote handelt. Vergangene Woche wurden bereits Handelsangestellte bei der Euro-Shop-Tour durch ganz Österreich über die Merkmale des neuen 5-Euro-Scheins informiert.

Zwar zählt Österreich laut OeNB zu den Ländern Europas mit dem niedrigsten Falschgeldaufkommen. Doch das Kassenpersonal sollte sofort erkennen, wenn es sich um Fälschungen handelt. So können keine Vorfälle wie zuletzt in Deutschland passieren, als in Westfalen ein Mann an einer Supermarktkasse mit einem 30-Euro-Schein bezahlt hat.

Der Euro-Bus ist von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Die Stationen sind unter www.oenb.at/euro-bus zu finden.