Eine Gruppe von 44 Entwicklungsländern hat in der 11. UN-Konferenz für Handel und Entwicklung (UNCTAD) in Sao Paulo angekündigt, den Süd-Süd-Handel zu stärken: Bis November 2006 soll ein allgemeines Abkommen über die Abschaffung von Zöllen und anderen Handelsschranken unterzeichnet werden.
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Es war nur eine Hoffnung der Entwicklungs- und Schwellenländer: das "Allgemeine System für Handelsvorteile" (GSTP), das den "Süd-Ländern" erlauben würde, einander Privilegien zu gewähren. Dadurch soll mehr lokale Wertschöpfung im Süden bleiben. In Sao Paulo war man optimistisch, Zollverringerungen der Schwellenländer für die "Ärmsten" nicht allen WTO-Ländern gewähren zu müssen. Eigentlich ist jeder WTO-Staat verpflichtet, alle Mitglieder gleich zu behandeln.
Generika-Vertrag verlängert
Während die UNCTAD tagte, hat sich die WTO geeinigt, den Kompromiss über "kopierte" Medikamente neun Monate zu verlängern. Industrieländer sind dafür, den Vertrag definitiv zu übernehmen, Entwicklungs- und Schwellenländer dagegen. Seit dem vergangenen August können Länder ohne Pharmaindustrie Generika verwenden, ohne das Patentrecht zu verletzen - allerdings mit Einschränkungen: Zumindest 51% muss das jeweilige Produktionsland verbrauchen. Benötigt ein Exportland weniger, darf es folglich auch weniger ausführen - ein Problem für Länder wie Botswana und Malawi, die auf die Mengen (etwa gegen Aids) angewiesen sind.