Neue Homepage soll Internet-Bestellungen ankurbeln. | Kennzahlen 2006 vom Internetlaunch gedrückt. | Wien . Der Advent steht vor der Tür, und die alljährliche Jagd nach Weihnachtsgeschenken hat begonnen. Wer sich dem Rummel in den Geschäften nicht aussetzen will, gustiert in Katalogen - und immer öfter auch auf Homepages.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 18 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Gerade für den Versandhandel ist Online-Einkauf das große Thema. So macht Marktführer Quelle beispielsweise bereits 30 Prozent des Umsatzes via Internet. Zur Weihnachtszeit ist dieser Anteil noch höher; von den 20.000 täglich einlangenden Bestellungen erfolgen mehr als 6000 über das Internet. Insgesamt kommt der Universalversender auf rund 2,5 Millionen Bestellungen pro Jahr.
Was Quelle für die Österreicher ist, ist La Redoute in Frankreich: Der Universalversender mit Sitz in Paris ist traditionell französischer Platzhirsch in Sachen Versandhandel. In Österreich ist der Handelskonzern seit 1999 mit einem eingeschränkten Sortiment und rund 120 Mitarbeitern vertreten.
Im vergangenen Jahr hat La Redoute Österreich 26,5 Mio. Euro umgesetzt, das war ein Plus von 12,5 Prozent gegenüber 2004. Derzeit entfallen etwa 29 Prozent des Umsatzes von La Redoute Österreich auf Online-Order, Tendenz stark steigend. 2005 verzeichnete La Redoute Österreich rund 550.000 Bestellungen, davon waren 20 Prozent Internetorder.
La Redoute bestreitet das Weihnachtsgeschäft heuer mit einer neuen Homepage: Nach Vorgabe des französischen Mutterkonzerns wurde der gesamte Internetauftritt auf neue Beine gestellt. Dafür musste jede La Redoute-Niederlassung in die Tasche greifen. "Die Investitionen waren enorm und beliefen sich auf Kosten in Millionenhöhe. Österreich hat dazu einige hunderttausend Euro betragen", erzählt Sandra Meyer, Marketingchefin von La Redoute Österreich.
Umsatz soll heuer stabil bleiben
Von der Umstellung verspricht sich das Management mehr Funktionalität - und damit mehr Kaufanreize. Außerdem könnten spezielle Warengruppen im Internet angeboten werden, die sich für den Katalogverkauf aufgrund der kleinen Zielgruppe nicht rechnen, wie Kleider in Übergrößen.
Der Umbau der Homepage und der damit verbundene Aufwand drücken jedoch auf die Kennzahlen für 2006. La Redoute Österreich sei in den schwarzen Zahlen, "wenn man den einmaligen Aufwand für den Internetauftritt herausrechnet", so Meyer.
Genauere Angaben wollte sie nicht machen. Grundsätzlich sei das Unternehmen hierzulande auf Wachstumskurs und seit drei Jahren in den schwarzen Zahlen, betont Meyer. Der Umsatz soll heuer auf den Niveau von 2005 gehalten werden.
Potenzial bei Deko-Sortiment
Etwa 60 Prozent des Umsatzes macht La Redoute in Österreich mit dem klassischen Produktsegment Damenmode, rund ein Drittel entfällt auf Kinderbekleidung. Herrenmode, Heimtextilien und Accessoires machen zusammen nur rund 10 Prozent des Umsatzes aus.
Auch hier will das Management ansetzen: Bei Dekorationswaren, dem großen Umsatzbringer des heimischen Möbelhandels, wäre mehr drinnen, ist Meyer überzeugt. Etwa 10 Prozent des Umsatzes sind hier das mittelfristige Ziel.