Eine Initiative, die auf die Seligsprechung des Gründers der heutigen EU, Robert Schuman, abzielt, stößt jetzt auf Widerstand im Vatikan.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 20 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Die britische Zeitung "Daily Telegraph" berichtet, dass eine eigene Kommission der Diözese Metz das Leben des französischen Politikers bereits durchkämmt hat, um festzustellen, ob er die Bezeichnung "seliger Robert", die Vorstufe einer etwaigen Heiligsprechung, verdient hat.
Schuman hat sich einen Namen mit dem nach ihm benannten Plan gemacht, der die Europäische Kohle und Stahlunion ins Leben rief - die Keimzelle der heutigen Europäischen Union.
Allerdings musste die Kirchenkommission aus Metz einräumen, dass bis dato keinerlei Hinweise vorliegen, dass Schuman ein Wunder vollbracht habe - eine wichtige Voraussetzung für die Seligsprechung. "Alles was wir haben, ist die Neugestaltung Europas nach dem 2. Weltkrieg und Rom akzeptiert das nicht als wahres Wunder", so Jean Moses, der Leiter der Untersuchungskommission. Laut "Daily Telegraph" wird die Initiative auch von Frankreichs Präsident Jaques Chirac unterstützt.
Mit einem Wunder aufwarten kann dagegen Österreichs letzter Kaiser, Karl I. Er soll laut Vatikan eine medizinisch nicht erklärbare Heilung bewirkt haben. Deswegen und ob seiner Friedensliebe während des 1. Weltkrieges - die vom Vatikan als erwiesen angesehen wird - soll Karl I. am 3. Oktober in Rom selig gesprochen werden.