Im Zentrum der ukrainischen Hauptstadt entsteht ein Stadtteil ganz nach dem Vorbild des mythischen "großen Tores von Kiew". Für die architektonische Planung des 500 Mio. Euro schweren Projektes zeichnet die österreichische Delta Gruppe verantwortlich.
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Im Herbst 2005 beginnt die Planungsphase für Kiews neuen, multifunktionellen Stadtteil von insgesamt neun Hektar Fläche. Bis 2008 soll das Projekt fertig sein, sagt Knut Drugowitsch, Geschäftsführer von Delta am Dienstag vor Journalisten in Wien.
Ob diese Terminplanung nicht zu optimistisch sei fragte die "Wiener Zeitung" den Architekten Florian Ketter von Delta. "Natürlich, aber in Kiew herrscht derzeit eine ganz eigene Dynamik, daher ist es durchaus möglich, dass es schneller geht als bei uns. Schließlich - wann bekommt man in Österreich schon einen Präsidenten dazu, dass er persönlich garantiert, Unterlagen innerhalb von 14 Tagen zu unterschreiben", zeigt sich Ketter von der Aufbruchsstimmung und dem Optimismus in der ukrainischen Metropole beeindruckt.
Weithin sichtbares Wahrzeichen des neuen Stadtteils wird das "World Trade Center" sein, ein Bürokomplex in Form eines 132 Meter hohen Tores. Es wurde von Mussorgskis Klavierstück "Das große Tor von Kiew" und den historischen vier Stadttoren Kiews inspiriert. Gemeinsam mit einem weiteren, zylinderförmigen, Hochhaus, dem "World Trade Center II" wird der Komplex insgesamt etwa 40.000m² an Büroflächen beherbergen. Auch ein Veranstaltungscenter, ein Kino, Business-Appartments und Geschäfte, eine Jugendherberge und zwei Hotels sind eingeplant. Gespräche mit Hotelbetreibern laufen bereits, Le Meridien, Accor und die österreichische Falkenstein-Gruppe haben Interesse angemeldet.
Zwischen Hauptbahnhof und Zentrum gelegen, werde der neue Stadtteil - auch angesichts des aktuellen Baubooms in Kiew - der Konkurrenz anderer Projekte standhalten, ist sich Projektentwicklerin Kamila Hulman von OWEBU sicher. Immerhin durchqueren etwa 100.000 Menschen täglich das Areal. "Es besteht in Kiew außerdem großer Bedarf an Appartments und Hotelzimmern", fügt Marina Choumachenko vom ukrainischen Projektentwickler DECPM Group hinzu.