"Die Gabentische werden heuer nicht so reich bestückt sein, der Handel feiert bescheidene Weihnachten", zog der Obmann der Bundessektion Handel in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), Erich | Lemler, am Mittwoch vor Journalisten Bilanz über die vorweihnachtliche Umsatzzeit.
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Nach vier Einkaufssamstagen und dem offenen 8. Dezember wurden 3% weniger umgesetzt, kleinere (Fach-)Geschäfte mußten sogar Einbußen bis zu 6% hinnehmen. Habe der Anteil des
Weihnachtsgeschäftes am Jahresumsatz 1954 noch 14%, 1997 noch 10,5% betragen, so werde dieser Wert heuer weit niedriger liegen. Eine Rolle gespielt hätten vorzeitige Abverkäufe angesichts voller
Lager und eine generelle Preisverbilligung um 1,5 bis 3%, was vor allem kleine Geschäfte in "ruinösen Wettbewerbssituationen" brächte. Lemler fordert daher von der Steuerreform 2000 "keine wei
teren Kostenbelastungen für den Handel". Von einer Kartellrechtsänderung wünscht er sich ein Verbot des Verkaufs unter Einstandswert, von den Kommunen eine Stärkung der Attraktivität
innerstädtischer Einkaufsregionen, sonst gehe aller Umsatz in Einkaufs- und Fachmarktzentren. Die Statistik sei "überraschend", sagte Erwin Pock vom Handelsforschungsinstitut (IFH), alle Prognosen
hätten auf Wachstum gelautet. Schlecht abgeschnitten habe bei den 1.200 untersuchten Betrieben der 8. Dezember mit 20 bis 23% weniger Umsatz. Positiv bilanzierten nur Papierwaren (plus 5%),
Sportartikel (plus 4%), Möbel (plus 1,7%) Schuhe (plus 1,6%), Spielwaren (plus 1,1%) und Warenhäuser (plus 2,5%). Insgesamt habe das Weihnachtszusatzgeschäft rund 2,8% (nach 4,9%) Anteil am
Gesamtjahresumsatz oder 16,5 (1995: 19) Mrd. Schilling zu Verbraucherpreisen gebracht.