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Neulich im Nasa-Hauptsitz

Von Edwin Baumgartner

Kommentare
"Wiener Zeitung"-Klassikexperte Edwin Baumgartner.

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- Unfassbar! Der Fallschirm öffnet sich. Der Rover setzt auf. Und schon gibt’s Bilder von der Mars-Oberfläche. Alles vor unseren Augen! Grandios!

- Da steckt Können dahinter.

- Klar, mit den heutigen Computern . . .

- Mein Gutester, Computer sind nicht alles, es braucht auch die fütternde Hand. Wie bei den Hühnern: Ohne Maisschrot kein Kentucky Fried Chicken.

- Das meine ich ja. Was Sie geleistet haben . . . ! Sie merken: Mir fehlen die Worte.

- Mich freut’s, wenn Sie’s freut. Übrigens: Was sagen Sie zu den Windgeräuschen, die "Perseverance" aufgenommen hat? Das nenne ich Fortschritt!

- Ja . . . Ja, ja . . .

- Nicht?

- Schon . . .

- Ich höre da Unzufriedenheit bei Ihnen heraus. Mich hat der Wind geradezu glücklich gemacht. So klingt der Mars! Zum ersten Mal hören wir die Geräusche eines anderen Planeten!

- Ich hab sowieso nichts dagegen. Nur . . . Sehen Sie, damit beginnt’s. Es geht um die Details. Mit denen habe ich ein Problem.

- Weil?

- Na schön, reden wir Klartext. Nach dem Wind, diese Viecher: Sehen aus wie die Gremlins. Ein No-Go. Kurz darauf die Dinosaurier. Menschenskind! Und dann noch Tom Hanks als Marsianer! Das geht so nicht. Denken Sie an Stanley Kubricks Mondlandung. Die Hälfte Ihrer Gimmicks, aber die doppelte Wirkung. Sieht aus wie echt. Daran sollten Sie sich orientieren, nicht an Ihren eigenen Filmen, Mister Spielberg.