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Neustart für Archäologisches Institut nach Turbulenzen

Von Eva Stanzl

Wissen

Sabine Ladstätter ist neue Direktorin. | Wien. Neustart für das Österreichische Archäologische Institut (ÖAI): Die stellvertretende Leiterin der österreichischen Grabungen in Ephesos, Sabine Ladstätter, wird neue Direktorin, gab Wissenschaftsminister Johannes Hahn am Mittwoch bekannt. Ladstätter solle zudem die Grabungsleitung in Ephesos übernehmen.


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Das ÖAI ist eine wissenschaftliche Anstalt des Bundes, die aus öffentlichen und privaten Mitteln finanziert wird. Heuer stellt der Bund 1,5 Millionen Euro plus Investitions- und Personalkosten zur Verfügung. Das Institut widmet sich der Erforschung der mediterranen Hochkulturen und der Kulturräume in der ehemaligen Donaumonarchie. Ladstätter will künftig vermehrt Privatmittel lukrieren. Thematisch wolle sie "weg von der Fokussierung auf einen Fundplatz hin zu Fragestellungen, in die mehrere europäische Institute und Länder eingebunden sein können", sagte die neue ÖAI-Chefin.

Das Institut war in den vergangenen Jahren in Turbulenzen geraten. Nach Kritik des Rechnungshofs wegen Überschuldung und den Mehrfachfunktionen von Friedrich Krinzinger trat dieser als ÖAI-Chef zurück. Derzeit ist Johannes Koder interimistischer Leiter.

Ladstätters Bestellung zur Grabungsleiterin in Ephesos scheiterte 2007 am Widerstand von türkischer Seite, die die Grabungslizenz erteilt. Hintergrund sollen Kämpfe um die prestigeträchtige Position und ein Intrigenspiel österreichischer Kollegen gewesen sein. Als Kompromiss hat Koder interimistisch auch die Grabungsleitung inne, Ladstätter ist Stellvertreterin. Nun wird die 40-jährige gebürtige Kärntnerin ab 1. Oktober als erste Frau die ÖAI-Führung übernehmen.