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New York ruft nach Lehrern

Von Heike Hausensteiner

Politik

Das Programm "Professional Teacher Development" ermöglicht österreichischen Lehrern, für maximal sechs Jahre in der US-Metropole New York zu unterrichten. Die österreichisch-amerikanische Bildungskooperation wird auch im kommenden Schuljahr fortgesetzt. Bewerbungen sind noch möglich.


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Gefragt sind Lehrer der Fächer Mathematik, Physik, Chemie, Biologie, Geographie und - ab heuer auch - Musik- und Bildnerische Erziehung. Voraussetzung ist ein abgeschlossenes Lehramtstudium, das Unterrichtspraktikum ist nicht erforderlich. Die Bildungskooperation ist daher insbesondere für fertig studierte Lehramtskandidaten, die auf die Zuteilung eines Unterrichtspraktikumsplatzes warten müssen, eine Chance. Die Wartezeit für Unterrichtspraktikanten beträgt im Durchschnitt drei Jahre, abhängig vom Unterrichtsfach und vom Bundesland.

Zur Überbrückung und Weiterbildung

Die Lehrer erhalten im PTD-Programm eine zusätzliche Chance, indem sie weiterführende Kurse am City College of the University of New York belegen müssen: Sehr gute Englischkenntnisse sind zwar Voraussetzung, in den verpflichtenden Kursen soll die Sprachqualität aber weiter verbessert werden. Der zweite Kursblock ist der Fachdidaktik und der Fachsprache in englischer Sprache gewidmet.

"Die österreichischen Lehrer sind für uns ein Segen", freut sich Lisa Anzalone, Geschichtelehrerin an der Irving Washington High School in Stadtteil Manhattan. Insbesondere die fachliche Kompetenz, Arbeitsmoral und Anpassungsfähigkeit, die Bereitschaft zur Kooperation und Teamfähigkeit werden an den österreichischen Lehrern geschätzt. Das Austauschprogramm ist zudem eine gegenseitige Hilfe: Einerseits herrscht in New York ein Mangel an gut ausgebildeten Lehrern in Mathematik und den naturwissenschaftlichen Fächern. Andererseits gibt es in Österreich zu viele (vor allem AHS-)Lehrer in den Fächern und zu wenige Stellen. Derzeit unterrichten 52 Österreicher in New York, 1998 waren es 23.

Eine Hand wäscht die andere

Österreichischen wie amerikanischen Lehrern stehen zur Betreuung ein "buddy teacher" und ein "amtlicher Mentor" zur Seite. Der "buddy teacher" soll den neuen Kollegen "freundschaftlich" unterstützen, nomen est omen; er hilft bei der Unterrichtsvorbereitung und bei den administrativen Aufgaben. Der "Mentor" ist für die ordnungsgemäße Abwicklung des Unterrichts zuständig (vergleichbar mit dem Betreuungslehrer im österreichischen Unterrichtspraktikum).

Die österreichischen Lehrer müssen sich für zwei Jahre verpflichten, um in New York unterrichten zu können. Auf maximal sechs Jahre kann verlängert werden. Das Jahresgehalt beträgt rund 35.000 US-Dollar, bezahlt wird vierzehntägig. Meist wohnen die österreichischen Lehrer in Wohngemeinschaften.

Die Lehrerstellen sind in ganz New York City verstreut, auch im Armenviertel der Bronx. Aber auch dort wird mit Wasser gekocht. Bisher hätten die österreichischen Gastlehrer noch keine gravierenden disziplinären Schwierigkeiten gehabt, betont die "Österreichisch-Amerikanische Bildungskooperation".

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Infos über das PTD-Programm bei der Österreichisch-Amerikanischen Bildungskooperation unter Tel./Fax: 01/ 408 78 12, per e-mail: aaeca@eunet.at oder im Internet unter: www.aaeca.com.