Zum Tag der indigenen Völker, dem 9. August, hat die Organisation Survival International (SI) drei Unternehmen, welche die Rechte indigener Völker am stärksten missachten, genannt. In allen Fällen bedrohen die wirtschaftlichen Interessen - in den Bereichen Bergbau, Ölförderung und Holzgewinnung - den Lebensraum der Indigenen, erklärte SI.
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Im Einzelnen nannte die NGO folgene Firmen:
Vedanta: Das Unternehmen hat beschlossen eine Bauxitmine auf einem heiligen Berg des Dongria Kondh Volkes in Orissa, Indien, zu errichten. Das Unternehmen hat bereits eine für eine Milliarde Dollar eine Aluminiumraffinerie am Fuße des Berges gebaut, obwohl es bis jetzt noch keine Erlaubnis für den Abbau gibt. Die Dongria Kondh, eines der Völker Indiens, die in äußerster Zurückgezogenheit leben, hat vehement gegen diese Mine Widerstand geleistet, weil diese ihr Volk zerstören wird.
Perenco: Das Französisch-Britische Ölunternehmen führt im Norden des peruanischen Amazonasgebietes Bohrungen durch, obwohl es gewarnt wurde, dass dies das Leben unkontaktierter indigener Gruppen gefährdet. Die Pläne des Unternehmens riefen zwei Gerichtsprozesse von peruanischen Amazonas-Indianern hervor, doch das Unternehmen will sich nicht stoppen lassen. Es gab bereits Berichte von Kontakten zwischen Ölarbeitern und unkontaktierten Indianern.
Samling: Seit vierzig Jahren ist das Unternehmen in Sarawak, Malaysia, aktiv und hat die Rohdung eines weiträumigen Regenwaldgebietes zu verantworten. Auf diesem Gebiet lag auch das angestammte Land des nomadischen Penanvolkes. Die Penan haben zum wiederholten Mal Transportstraßen blockiert, um die Zerstörung ihrer Wälder, von denen bereits große Teile vernichtet wurden, zu stoppen. Viele Penan wurden verhaftet und James Ho, der Geschäftsführer von Samling sagte: "Die Penan haben keine Rechte an diesem Wald."
Der Direktor von Survival International, Stephen Corry, sagte dazu: "Es ist dieselbe alte Geschichte: Diese Unternehmen wollen Rohstoffe und kümmern sich nicht darum, was mit den Menschen vor Ort geschieht. Es ist das absolute Streben nach Profit und autarke und unabhängige Menschen werden dabei hinweggefegt."
Definition
Indigene Völker sind nach einer international gebräuchlichen Definition marginalisierte Bevölkerungsgruppen, die Nachkommen einer Bevölkerung vor Eroberung, Kolonisation oder der Gründung eines Staates oder einer Region sind, die sich selbst als eigenständiges Volk verstehen und ihre eigenen sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Institutionen beibehalten. Zumeist weisen materielle und geistige Kulturen indigener Völker eine besondere Bindung an das von ihnen bewohnte oder genutzte Territorium auf.
Weltweit gehören 350 bis 400 Millionen Menschen einem der etwa 5.000 indigenen Völker in 75 Staaten an.
Der 9. August wurde 1994 von den Vereinten Nationen 1994 zum Internationalen Tag der indigenen Völker ausgerufen. Am 9.8.1982 hat zum ersten Mal die UN-Arbeitsgruppe Indigene Bevölkerungen in Genf getagt.
LinksSurvival International (deutschsprachig)
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