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"Lassen Sie mich wissen, was Sie erträumen" - das hört man noch gerne. "Ich rette dich vor dem Sturm" ist auch noch erbaulich. Mit "Ich werde zusehen, wie du schläfst" wird‘s dann schon ein wenig befremdlich. Bei manchem mag da gar der Stalker-Alarm losgehen. Bei Willem-Alexander, dem In-Kürze-König von Holland, offenbar aber nicht. Wobei bei dem Königslied, das anlässlich seiner Krönung komponiert wurde, nicht so wirklich klar ist, wer da nun wem beim Schlafen zusieht. Es lässt sich auch trefflich darüber streiten, wem es unangenehmer wäre. Klar ist, dass es in die eine Richtung kostengünstiger wäre. Eine Web-Kamera, die auf das königliche Bett gerichtet ist und die das königliche Schnarchen auf allerlei holländische Bildschirme, Tablets und Smartphones überträgt, ist ja schnell installiert. Das wäre mal ein Vorpreschen in Sachen Volksnähe, das sogar Beatrix zu viel wäre. Aber sehr wahrscheinlich meint das Lied das nicht.
Der Song hat ja für einige Aufregung gesorgt - tausende Holländer hielten es überraschenderweise für "schwachsinnig".
Ja. Eh. Aber muss man eigentlich immer alles schlechtmachen? Mit seiner Vermählung von tadellosem Kitsch, peinlichem Rap, pompösem Chorgesang und ohrenklebrigem Hymnenrefrain ist der Song ein astreiner Songcontest-Beitrag! Wofür sich das Lied wiederum weniger eignet: Zur Tulpenzucht. Wieso das? Weil Blumen bei der Beschallung mit Schmalzmusik schneller eingehen. Das hat ein englischer Gartenexperte jetzt erforscht. Blumen gedeihen nämlich angeblich so richtig gut, wenn sie Ozzy Osbourne lauschen dürfen.