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Nicht fesch genug für Greenpeace

Von Edwin Baumgartner

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Es ist wieder passiert. Und jetzt fühle ich mich echt diskriminiert. Ich bin nicht fesch genug für Greenpeace.

Linie-5-Straßenbahnstation Ecke Mariahilfer Straße/Kaiserstraße. Der Fünfer ist mir vor der Nase weggefahren. Ich gerate ins Visier der Greenpeace-Spendenkeilerin, die vor der ehemaligen Stafa Menschen anspricht. Da ich unverrichteter Dinge herumstehe, werde ich wohl demnächst angesprochen werden.

Unsere Blicke treffen sich.

Sie schaut wieder weg.

Und wieder her zu mir. Soll sie oder soll sie nicht?

Nein, sie mag mich nicht. Sie spricht lieber einen feschen jungen Mann an, der ungerührt weitergeht. Sie jappelt ihm ein paar Meter hinterher, ehe sie aufgibt.

Mittlerweile ist die Straßenbahn eingetroffen. Adieu, Spendenkeilerin, schade um uns, denn bei mir wärest Du auf ein offenes Herz für Haie, Wale und Eisbären gestoßen.

Das ist der Punkt, den ich bei diesen Aktionen nicht begreife: Selbstverständlich, und das wird niemand ernsthaft abstreiten, geht es um einen gewissen Flirt-Faktor. Natürlich hört Otto Normalpassant eher einer attraktiven jungen Frau und Maria Normalpassantin eher einem feschen jungen Mann zu, wenn sie oder ihn der Zusammenhang zwischen Regenwald und Pinguin zu einer jährlichen Spende animieren soll. Dagegen habe ich nicht einmal etwas einzuwenden, so ist (An-)Werbung nun einmal. Dass aber auch der Gekeilte den Beauty-Kriterien entsprechen muss, ist seltsam. Ich würde eher Leute ansprechen, die ein wenig nach Geld aussehen. Just nach dem Geld, das ich alter, unfescher Sack mir erspart habe.